Eine Krebsdiagnose ist für jede Frau ein Schock und tritt völlig unerwartet ins Leben, egal wie alt man ist. Eine besondere Herausforderung kommt hinzu, wenn es Mütter mit (kleinen) Kindern trifft. Neben der Belastung durch die Krebsdiagnose an sich, die unzähligen Arzttermine, Nebenwirkungen der Therapien und Angst um die eigene Gesundheit, kommt noch die Angst um die Kinder hinzu, sich nicht um sie ausreichend kümmern zu können oder sie zurückzulassen und nicht aufwachsen sehen zu können. Eine Zeit, in der Frauen sehr viel Kraft, Hoffnung und Mut schöpfen müssen, für sich selbst und ihre Familie.
Meine persönliche Erfahrung: Brustkrebs mit einem Baby
Mein Sohn war gerade mal 7,5 Monate alt, als ich die Diagnose Brustkrebs bekam. Ein paar Wochen später startete schon die Chemotherapie. Wöchentlich 12x und anschließend 4x im 3-Wochen-Rhythmus. Wir konnten uns glücklich schätzen, dass wir auf unsere Eltern als Unterstützung bei der Kinderbetreuung zurückgreifen konnten, vor allem am Tag der Chemo, wo ich im Krankenhaus war sowie die Tage danach, wo es mir aufgrund der Nebenwirkungen nicht so gut ging.
Obwohl so eine Erkrankung mit einem kleinen Kind sicherlich eine Herausforderung ist, so sehr hat es auch meinen Lebenswillen gestärkt. Ich wollte weiterhin so gut es geht, für meinen Sohn da sein. Ich ging bereits am 1. Tag nach der Chemo mit ihm spazieren, auch wenn es nur für 10 Minuten war und am 4. Tag nach der Chemo besuchte ich mit ihm schon die Spielegruppe.
Ein weiterer Vorteil bei Babys ist, dass sie keine Frage stellen (können). Mein Sohn wird sich an diese Zeit wahrscheinlich nicht erinnern. Jedes Kindesalter bringt wohl seine individuellen Herausforderungen mit sich. Es ist empfehlenswert, sich Unterstützung zu holen.


Eine Krebsdiagnose trifft die ganze Familie
Andern sieht es bei Müttern mit schon etwas älteren Kindern oder Jugendlichen aus, die diese herausfordernde Zeit einer Erkrankung direkt mitbekommen. Sowohl die Befindlichkeit durch die Therapien, Veränderung des Aussehens zB Haarausfall durch die Chemo oder Angst um die Mutter aufgrund der Erkrankung.
Ob und wie man Kinder „richtig“ über die Diagnose und die damit einhergehenden Veränderungen durch die Krebserkrankung informiert, ist sicherlich eine Herausforderung für die Eltern. Auch der Umgang kann von Kind zu Kind verschieden sein. Wichtig ist eine offene Kommunikation zu leben, sich Zeit für Gespräche mit den Kindern zu nehmen, ihre Bedürfnisse anzusprechen und ihnen Stabilität und Sicherheit zu vermitteln.
Kinder können in dieser Zeit sowohl eine Sorge jedoch auch eine große Ressource für die Mutter darstellen. Durch Kinder soll ein Stück weit Alltag und Normalität erhalten bleiben. Für mich selbst kann ich sagen, dass mir das Kraft, Durchhaltevermögen und Lebenswillen verleiht hat.
Kindern Krebs erklären: Tipps für Gespräche mit Kindern
Kindern eine Krebserkrankung zu erklären, stellt eine große Herausforderung für die Eltern dar, denn es kommen unweigerlich Veränderungen auf die Familie zu.
Wenn es um Veränderungen geht, sind Kinder sehr feinfühlig, denn sie spüren, wenn etwas nicht in Ordnung ist. Deshalb ist es wichtig, den Kindern die Krebserkrankung behutsam zu erklären, damit sie leichter einen Umgang mit der Situation finden.
Zeitpunkt für das Gespräch
Das Gespräch, um Kindern von einer Krebsdiagnose zu erzählen, sollte nicht zwischen Tür und Angel stattfinden. Für das Gespräch mit den Kindern sollte man sich die Zeit nehmen, sobald man selber die Diagnose und erste Reaktion verarbeitet hat.
Gefühle zeigen und behutsam sprechen
Wenn die Mutter über ihre Gefühle bzgl. der Erkrankung spricht, dann zeigt dies, dass auch Kinder ihren Gefühlen und Gedanken Raum geben dürfen. Ehrlich bleiben, aber ohne zu viele Details Preis zu geben, die Angst machen.
Krebs altersgerecht erklären
Was man Kindern in welchem Alter über Krebs erklärt, ist von Kind zu Kind und deren Alter verschieden. Kinder können Krankheiten besser verstehen, wenn man ihnen Bilder vermittelt z.B.:
- „Ich bin krank geworden und muss nun öfters in Krankenhaus, wo mir die Ärzte helfen, wieder gesund zu werden.“
- „Durch die Medikamente bin ich manchmal müde, deshalb brauche ich in nächster Zeit mehr Ruhe.“
Es gibt viele Tipps auf Internetseiten wie zB https://www.krebshilfe.de/blog/kindern-krebs-erklaeren/ oder in Büchern wie zB “Wie ist das mit dem Krebs?” von Dr. Sarah Herlofsen.
Offene Kommunikation schafft Vertrauen
Junge Kinder müssen nicht alles wissen, jedoch das, was man ihnen über Krebs erzählt, sollte der Wahrheit entsprechen. So kann das Vertrauen zwischen Mutter und Kind, zwischen Eltern und Kind bestehen bleiben. Über Dinge, die in weiter Ferne liegen und nicht vorhersehbar sind, sollte möglichst nicht gesprochen werden.
Als Mutter mit einer Krebsdiagnose ist Selbstfürsorge, Zusammenhalt in der Familie und gegenseitige Unterstützung so viel wert, diese Zeit gut zu meistern. Kindern Krebs zu erklären bedeutet: ehrlich, altersgerecht und mit viel Liebe zu sprechen. Gefühle benennen, Veränderungen ankündigen, Sicherheit geben – und immer wieder zum Gespräch einladen.
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