Was bedeutet BIRADS? Was ist der Ki-67-Wert? So viele verschiedene Begriffe, Abkürzungen und Zahlen, die in einem Brustkrebs-Befund vorkommen und uns ein riesengroßes Fragezeichen auf der Stirn erscheinen lassen. Zumindest war das bei mir so, als ich damals meinen ersten Befund erhalten habe. Wenn du selbst oder eine Freundin oder Familienangehörige betroffen ist, dann können dir die Informationen in diesem Artikel helfen, Befunde besser zu lesen und zu verstehen.
Wie lese ich einen Brustkrebs-Befund?
Nach dem mich meine Gynäkologin nach dem Tastbefund direkt in ein Radiologiezentrum zur weiteren Abklärung schickte, wurde ein Ultraschall gemacht und ich bekam eine CD und einen Zettel mit Benutzername und Passwort mit nach Hause – mit der Info, dass ich am nächsten Tag online meinen Befund abrufen könne. Gesagt. Getan. Am nächsten Tag stieg ich in die Online-Plattform ein und lud mir meinen Befund herunter. Da stieß mir gleich das Wort „BIRADS“ ins Auge. So wie viele andere Begriffe, wo ich nur Bahnhof verstand.
Anschließend rief ich im Brustzentrum an, um mir einen Termin für die Biopsie auszumachen. Die nette Dame am anderen Ende des Telefons fragte mich „Da müsste auf Ihrem Befund irgendwo das Wort „BIRADS“ stehen und eine Zahl dazu. Was steht denn da genau?“ Und schon wieder fiel dieses Wort, was mir überhaupt nichts sagte.

Und auch nach den weiteren Untersuchungen nach der Biopsie bekam ich einen Arztbrief mit der endgültigen Diagnose nach Hause, wo unendlich viele Abkürzungen, Zahlen und Werte standen. Und auch auf der Tagesklinik, wo ich die Chemotherapie bekam, traf ich viele Frauen, die sich ebenso fragten, was ihr Befund zu bedeuten hatte.
Ich wollte wissen, was diese Wörter in den Befunden zu bedeuten hatten und begann zu recherchieren und die Begriffe und Wörter in einem Dokument zusammenzufassen. So konnte ich meine Diagnose besser verstehen und meinem Ärzteteam gezieltere Fragen stellen.
Wichtig: Dieser Artikel basiert auf meinen persönlichen Erfahrungen und Recherchen. Kein Anspruch auf Richtigkeit und Vollständigkeit.
Der Weg zum Brustkrebs-Befund
Verdacht auf Brustkrebs
Der erste Verdacht auf Brustkrebs ergibt sich, wenn du selber einen Knoten ertastet hast oder der Frauenarzt bei der routinemäßigen Tastuntersuchung eine verdächtige Veränderung entdeckt hat. Danach wird im besten Fall schnell gehandelt, um den Fund genauer abzuklären.
Bei den weiteren Untersuchungen werden folgende Fragen geklärt:
- Ist es ein gut- oder bösartigen Tumor?
- Wo sitzt der Tumor?
- Um welche Art handelt es sich (Tumorbiologie)?
- Wie weit ist die Erkrankung fortgeschritten?
- Gibt es Metastasen?
- Welche Behandlungen können die besten Heilungschancen erzielen?
Die Untersuchungen sollten am besten in einem zertifizierten Brustzentrum durchgeführt werden.
Untersuchungen bei einem auffälligen Tastbefund
In einem ersten Schritt erfolgen eine Anamnese (Erfragen der Krankengeschichte), Röntgenuntersuchung der Brust (Mammographie) und eventuell ergänzend ein Brustultraschall (Mammasonographie) und Magnetresonanztomographie (Mamma MRT). Ergeben diese Untersuchungen einen unklaren und verdächtigen Befund, soll eine Biopsie (Gewebeentnahme aus der Brust) Klarheit bringen.
Ergibt die Untersuchung der Gewebeprobe, dass es sich um eine bösartige Brustkrebserkrankung handelt, schließen sich weitere Untersuchungen wie Blutuntersuchungen, Ultraschalluntersuchung und/oder Computertomographie weiterer Organe wie Leber, Nieren, Lymphknoten, etc., PET-Scan oder Skelettszintigrafie an, um festzustellen, ob der Tumor vielleicht schon Metastasen (Tochtergeschwülste) gebildet hat.
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Was ist Brustkrebs?
Brustkrebs (medizinische Bezeichnung „Mammakarzinom“, Mamma = Brust, Karzinom = Krebs) ist die häufigste Krebsart bei Frauen. Jede 8. Frau erkrankt daran im Laufe ihres Lebens. In jedem Alter kann Brustkrebs in unterschiedlichen Stadien und Formen auftreten. Ein Knoten ist dabei nicht immer tastbar. Je früher Brustkrebs erkannt wird, desto besser ist er behandelbar und heilbar. Früherkennung ist deshalb sehr wichtig, um eine Krebserkrankung oder Krebsvorstufen frühzeitig zu erkennen.
Gutartige Brustveränderungen
Eine Veränderung im Brustgewebe kann auch harmlos sein. Zysten, Fibroadenome, eine Brustdrüsenentzündung (Mastitis) oder Mastopathie sind häufige gutartige Erkrankungen. Fibroadenome sind gutartige Tumore, welche überwiegend aus Bindegewebe bestehen, einen glatten Rand haben und selten entarten. Eine Entartung ist dennoch möglich.
Anzeichen für Brustkrebs:
- Ein oder mehrere ertastbare Knoten oder verhärtetes Gewebe in der Brust
- einseitige Schmerzen unabhängig von der Periode
- Plötzliche Verformungen wie Dellen und/oder unterschiedliche Größen der Brust
- Flüssigkeitsabsonderung aus der Brustwarze (wässrig, blutig, eitrig)
- Vergrößerte Lymphknoten / Schwellungen in der Achselhöhle
- Beim Anheben der Arme bewegen sich beide Brüste unterschiedlich
- Farbliche Veränderung oder Empfindlichkeit / Jucken der Brusthaut, der Brustwarze oder des Warzenvorhofs.
- Brustwarze zieht sich nach innen (keine Schlupfwarze)

Brustkrebs ist nicht gleich Brustkrebs
Jede Frau ist individuell. Jeder Brustkrebs ist individuell. Für eine individuelle Brustkrebsbehandlung ist deshalb eine vorherige Klassifikation und Stadieneinteilung wichtig.
Brustkrebsformen
Man unterscheidet zwischen invasiven und nicht-invasiven Karzinomen (CA = Karzinom). Nicht-invasive Karzinome (auch “in-situ-Karzinome” genannt) zeigen unter dem Mikroskop Eigenschaften einer Krebszelle. Sie gelten als mögliche Vorstufe von Brustkrebs, da sie noch nicht in das umliegende Gewebe vorgedrungen sind.
Die meisten Tumore entstehen in den Milchgängen (duktaler Zelltyp) oder in den Drüsenläppchen (lobulärer Zelltyp) .
- Meist nicht tastbar ist das sogenannte “duktale Carinoma in situ” (DCIS). Es weist eine Mikrokalkspur in der Mammographie auf. Es gibt auch aggressive Formen, die sich zu einem invasiven Karzinom entwickeln können.
Zu den invasiven Karzinomen zählen alle Krebsformen, die in das Nachbargewebe eingedrungen sind. Hier besteht die Gefahr, dass Krebszellen in den Körper streuen, was zu Metastasen führen kann.
- Das invasiv-duktale Mammakarzinom ist mit 75% die häufigste Brustkrebsform und hat seinen Ursprung in den Milchgängen. Meist zeigt es ein knotiges Wachstum und ist mittels Ultraschall oder Mammographie gut sichtbar.
- Das invasiv-lobuläre Karzinom ist schwerer tastbar und auch mittels Mammographie schwieriger zu diagnostizieren.
Das inflammatorische Mammakarzinom (entzündlicher Brustkrebs) ist ein eher seltener Brustkrebstyp, welcher mit sichtbaren Veränderungen der Brust wie Rötungen, Schwellungen oder kleinen Dellen verbunden ist. Ob nur die Haut oder auch das Brustinnere betroffen ist, klärt eine Gewebeprobe.
Brustkrebs-Subtypen
Ob eine Therapie vor oder nach einer Operation stattfindet, hängt vom jeweiligen Brustkrebs-Subtyp ab.
- Luminal A: HER2/neu-negativ, positive Östrogen- und Progesteronrezeptoren, niedrige Teilungsrate. Diese Tumore werden oftmals im ersten Schritt operiert, anschließend erfolgt eine mehrjährige Antihormontherapie. Eine Chemotherapie ist nicht immer notwendig.
- Luminal B: Tumore mit positivem Östrogenrezeptor, meist eine höhere Teilungsrate (hoher Ki-67-Wert). Tumore werden bei hohem klinischem Risiko mit einer Chemotherapie behandelt mit anschließender mehrjähriger Antihormontherapie.
- HER2/neu positiv: Meistens wird dieser Tumor mit einer Chemotherapie und zusätzlicher Antikörpertherapie behandelt – in den vielen Fällen vor der Operation. Häufig erfolgt bei diesem Typ eine Antikörpertherapie und je nach Hormonrezeptorstatus eine zusätzliche Antihormontherapie.
- Triple-negativ (TNBC = Triple Negative Breast Cancer): Bei diesem Subtyp fehlen Östrogen- und Progesteronrezeptoren sowie HER2/neu-Rezeptoren.
Bei HER2/neu positiven und triple-negativen Tumorarten wird eine Chemotherapie sehr häufig vor der Operation durchgeführt, da diese Subtypen sehr gut auf eine Chemotherapie ansprechen, sodass es in 40-70% zu einem kompletten Verschwinden des Tumors (Komplettremission) kommt. Sollte der Tumor nicht ganz verschwinden, protifitieren Frauen dennoch von einer deutlichen Verkleinerung des Tumors bzw. vom möglichen Verschwinden von Lymphknotenmetastasen, sodass brusterhaltend operiert werden kann.
Das histologische Gutachten
Nach einer Biopsie untersucht der Pathologe die entnommene Gewebeprobe. Dabei wird die Krebsart, das Aussehen der Zellen, die Hormonempfindlichkeit bestimmt und ob die Tumorzellen vermehrt ein Eiweiß namens HER2 auf ihrer Oberfläche tragen.
Das histologische Gutachten gibt Aufschluss über
- feingewebliche Typisierung
- Ausreifungsgrad (Grading, G1-3)
- Zellteilungsrate (Ki-67)
- Hormonrezeptorstatus (ER für Östrogenrezeptor und PR für Progesteronrezeptor)
- Wachstumsrezeptorstatus (HER2)
Der Befund liegt vor
Wenn sämtliche diagnostische Verfahren abgeschlossen sind, liegt dein endgültiger Befund vor. Der Befund enthält viele Informationen zu deiner Diagnose, auf deren Basis eine Therapieempfehlung abgegeben wird. Außerdem findest du viele Abkürzungen, die auf dem internationalen TNM-Klassifikationssystem für Tumorerkrankungen beruhen. Das TNM-System soll die Beschreibung und Zuordnung bösartiger Tumore im Körper erleichtern sowie eine einheitliche Grundlage für weitere Behandlungsschritte schaffen. Desweiteren enthält der Befund auch Angaben zum Hormonrezeptorstatus und dem HER2/neu-Status des Tumors.

Wichtige Begriffe im Befund einfach erklärt
BI-RADS Kriterien
Unter BI-RADS (Breast Imaging Reporting And Data System) versteht man Kriterien des radiologischen Befunds. Diese dienen vorrangig Mediziner:innen als Qualitätskriterien für eine standardisierte Interpretation der Mammographie.
- BI-RADS 0: Mammographie-Bild nicht aussagekräftig genug. Weitere Untersuchungen sind durchzuführen.
- BI-RADS 1: Befund ist unauffällig, keine erwähnenswerten Veränderungen
- BI-RADS 2: Befund ist gutartig. Es wurden Veränderungen festgestellt, jedoch handelt es sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht um Krebs.
- BI-RADS 3: Veränderung wurde festgestellt. Deren Entwicklung sollte beobachtet werden.
- BI-RADS 4: Veränderungen wurden festgestellt, die durch eine Biopsie abgeklärt werden sollten. Die Österreichische Krebshilfe empfiehlt diese Untersuchung in einem zertifizierten Brustgesundheitszentrum vornehmen zu lassen.
- BI-RADS 5: hohe Wahrscheinlichkeit einer Krebserkrankung. Biopsie liefert Information für weitere Therapieplanung.
- BI-RADS 6: Histologisch bekanntes Mammakarzinom
Wichtige Parameter der TNM-Klassifikation:
- T = Größe und örtliche Ausdehnung des Tumors
- N = Ausmaß des Lymphknotenbefalls (N steht für lat. “nodus” = Knoten)
- M = Vorliegen von Metastasen
Die Ziffern hinter den Buchstaben informieren über
- die Größe und Ausdehnung des Tumors: T1-T4
- Anzahl und Lage der befallenen Lymphknoten: N0-N3
- Vorhandensein von Metastasen: M0-M1
Kleine Buchstaben hinter den Parametern stehen für:
- kleines “p” für “pathohistologisch”
- kleines “c” für “clinical”, also klinisch (vorläufige Einstufung vor der Operation)
- kleines “y”: vor der Operation hat schon eine systemische Therapie zB Chemotherapie, Antikörpertherapie, Antihormontherapie und/oder Strahlentherapie stattgefunden.
Weitere Parameter der TNM-Klassifikation sind:
- Lokalisation
- Grading
- Lymphgefäße
- Blutgefäße
- Resektionsränder
Lokalisation: Die Brust wird in 4 Quadranten eingeteilt, welche Information über den Ort des Tumors geben:
- I: äußerer oberer Quadrant
- II: äußerer unterer Quadrant
- III: innerer unterer Quadrant
- IV: innerer oberer Quadrant
Der Tumor kann auch in der Brustwarze (Mamille) liegen. Die Lokalisierung ist vor allem für die spätere Bestrahlung von Bedeutung, damit das Bestrahlungsfeld möglichst klein ist.

Größe und Ausdehnung des Tumors (T)
- Tis = noch nicht in das umliegende Gewebe vorgedrungen (DCIS, LCIS), “is” = “in situ” = Tumor an Ort und Stelle
- T0 = Ein Tumor kann nicht nachgewiesen werden
- T1 = Tumorgröße unter 2 cm
- T2 = Tumorgröße zwischen 2 und 5 cm
- T3 = Tumor ist größer als 5 cm
- T4 = jede Größe mit Ausdehnung auf Brustwand der Haut
- TX = Tumor konnte nicht beurteilt werden
Lymphknotenstatus (N)
Lymphknoten sind eine Art Filter, die zb Keime, körperfremde Stoffe und auch Tumorzellen “abfangen” und beseitigen. Die Anzahl der Lymphknoten, wo nachweislich Tumorzellen vorhanden sind sowie das Ausmaß des Befalls dieser Lymphknoten gibt Rückschluss über den Fortschritt der Erkrankung.
- N0 = keine Lymphknoten von Tumorzellen befallen
- N1 = ein oder mehrere Lymphknoten in der Achselhöhle sind befallen
- N2 = wie N1, die Lymphknoten sind miteinander oder an umliegendem Gewebe fixiert.
- N3 = Lymphknoten ober- oder unterhalb des Schlüsselbeins oder entlang der inneren Brustarterie sind befallen.

Metastasierung (M)
Angaben zu einer möglichen Metastasierung sind ebenfalls im Befund enthalten. Bilden Krebszellen vom Primärtumor aus Tochterabsiedelungen des Tumors in andere Gewebe und/oder Organe, spricht man von Fernmetastasen.
- M0 = Keine Fernmetastasen vorhanden
- M1 = Fernmetastasen vorhanden
- MX = Suche noch nicht erfolgt
Wurden Fernmetastasen gefunden, wird im Befund festgehalten, wo diese lokalisiert sind:
- Leber (HEP)
- Lunge (PUL)
- Rippenfell (PLE)
- Gehirn (BRA)
- Haut (SKI)
- Knochen u.a. Wirbelsäule, Rippen, Becken, Schädel, u.a. (OSS)
Grading (G)
Grading bezeichnet den Grad der Differenzierung, sprich die Bösartigkeit des Tumors. Man unterscheidet 3 Stufen, G1 bis G3. Je höher die Stufe ist, desto mehr weicht das Tumorgewebe vom normalen Brustgewebe ab und umso schneller wächst der Tumor.
- G1 = Tumorzellen sind gut ausgereift / differenziert (der Tumor wächst langsam)
- G2 = Tumorzellen sind mäßig ausgereift / differenziert (Tumor wächst etwas schneller)
- G3 = Tumorzellen sind kaum ausgereift / differenziert (Der Tumor ist aggressiver)
Ki-67 Wert
Um das Wachstumsverhalten des Tumors noch weiter zu bestimmen, wird der Profilerationsmarker Ki-67 bestimmt. Der Ki-67-Wert beschreibt die Wachstumsgeschwindigkeit von Tumorzellen.
Lymphgefäßeinbruch (L)
Tumorzellen können in das Lymphgefäßsystem eindringen. Deswegen wir in manchen Fällen nicht nur überprüft, ob der/die Wächterlymphknoten (im Lymphabflussgebiet eines Primärtumors liegenden Lymphknoten) Krebszellen enthält, sondern ob auch die Lymphbahnen rundum den Tumor betroffen sind.
- L0 = keine Tumorzellen in Lymphgefäßen
- L1 = Tumorzellen in tumornahen Lymphgefäßen nachgewiesen
- LX = keine Beurteilung möglich
Der Hormonrezeptorstatus (ER/PR)
Die meisten Frauen mit Brustkrebs haben einen hormonsensitiven Tumor, was bedeutet, dass das Krebszellenwachstum über die weiblichen Geschlechtshormone Östrogen und Progesteron angeregt wird. Der Tumor verfügt hier auf der Zelloberfläche über Bindungsstellen (Rezeptoren) für diese Hormone. Dockt Östrogen oder Progesteron an einen dieser Rezeptoren an, wird in der Zelle ein Signal zur Zellteilung ausgelöst.
Im Rahmen der Gewebeuntersuchung kann festgestellt werden, ob der Tumor Hormonrezeptoren aufweist. Ist dies der Fall, spricht man von “Hormonrezeptorstatus: positiv”:
- ER+ für östrogenrezeptorpositiv oder
- PR+ für progesteronrezeptorpositiv
Die Abkürzungen “ER-” und “PR-” weisen auf einen negativen Hormonrezeptorstatus hin. Es sind weder Östrogen- noch Progesteronrezeptoren vorhanden.
HER2/neu-Status
Der HER2/neu-Rezeptor (HER = Human Epidermal growth factor Receptor) befindet sich auf der Oberfläche sowohl von gesunden Brustzellen, aber auch auf den meisten Brustkrebszellen. Bei Brustkrebszellen kann jedoch die Zahl der HER2/neu-Rezeptoren um ein Vielfaches erhöht sein, sodass es zu einem übermäßigen Tumorwachstum kommt.
HER2/neu-positiv ist ein Tumor, wenn er sehr hohe Mengen an HER2/neu-Rezeptoren auf den Tumorzellen aufweist. Um die Anzahl der HER2/neu-Rezeptoren auf Brustkrebszellen festzustellen, werden hauptsächlich 2 labormedizinische Verfahren eingesetzt. Nach dem DAKO-Score werden die Ergebnisse des ersten Tests in einer Bewertung von 0 bis 3 festgehalten.
- 0 oder 1+ = negatives Ergebnis, keine Überexpression von HER2/neu-Rezeptoren
- 2+ = schwache Überexpression
- 3+ = starke Überexpression
Sollte der erste Test kein eindeutiges Ergebnis zeigen, wird der zweite Test (FISH-Test) eingesetzt.
- FISH pos.
- FISH neg.
Stadieneinteilung
Ausgehend von der TNM-Klassifikation erfolgt die Einteilung in Stadien 0 bis IV. Bei der Stadieneinteilung spricht man von “Staging”:
- Stadium 0 = in-situ-Karzinom ohne befallene Lymphknoten und ohne Metastasen
- Stadium IA = Tumorgröße max. 2cm ohne Befall von Lymphknoten oder Metastasen
- Stadium IB = kein oder max. 2cm großer Tumor mit Mikrometastasen in den Lymphknoten, aber ohne Fernmetastasen
- Stadium IIA = kein oder max. 2 cm großer Tumor mit wenig befallenen Lymphknoten, aber ohne Fernmetastasen oder größerer, aber max. 5 cm großer Tumor ohne Lymphknotenbefall oder Fernmetastasen
- Stadium IIB = max. 5 cm großer Tumor mit wenig befallenen Lymphknoten, ohne, Fernmetastasen oder Tumor größer als 5 cm, ohne Lymphknotenbefall oder Fernmetastasen
- Stadium IIIA = kein oder max. 5 cm großer Tumor mit Lymphknotenbefall mittlerer Ausbreitung, ohne Fernmetastasen oder Tumor größer als 5 cm, mit befallenen Lymphknoten, ohne Fernmetastasen
- Stadium IIIB = Tumor jede Größe mit Ausdehnung auf Brustwand oder Haut, unabhängig vom Lymphknotenbefall, ohne Fernmetastasen
- Stadium IIIC = ausgedehnter Lymphknotenbefall unabhängig von Tumorgröße, keine Fernmetastasen
- Stadium IV = Fernmetastasen vorhanden, unabhängig von Tumorgröße und Lymphknotenbefall
Resektionsrand / Schnittrand (R)
Das Herausschneiden von Gewebe während einer Operation wird als “Resektion” bezeichnet. Nach erfolgter Operation enthält der Befund Informationen darüber, ob der Tumor vollständig entfernt werden konnte. Das ist nicht in allen Situationen möglich, wenn zB der Tumor mit Gewebe verwachsen ist, das nicht vollständig entfernt werden kann.
- R0 = tumorfreier Rand (Tumor vollständig entfernt)
- R1 = Krebszellen im Resektionsrand unter Mikroskop erkennbar
- R2 = Tumorzellen im Resektionsrand sind mit Auge ersichtlich
- RX = Resektionsrand nicht beurteilbar
Therapiemöglichkeiten und Empfehlungen
Wenn alle Untersuchungsergebnisse vorliegen, stellt der Arzt die Diagnose und hält alle relevanten Details in einem Befund bzw. Arztbrief fest. Im Rahmen einer Befundbesprechung oder Diagnosegespräch erklärt der Arzt genau, was bei den Untersuchungen rausgekommen ist, welche Möglichkeiten an Behandlungen es gibt, welche Nebenwirkungen damit verbunden sein können und inwiefern die Behandlung den Alltag der Patientin beeinflussen kann.
Vor Therapiebeginn wird ein Behandlungsplan aufgestellt, welcher im Rahmen eines Tumorboards, wo Expert:innen unterschiedlicher Fachdisziplinen vertreten sind, festgelegt und empfohlen. Gemeinsam mit dem zu behandelnden Arzt triffst du als Patient eine Entscheidung über die Behandlung.
Deshalb ist es wichtig, dass du dich gut über deinen aktuelle Diagnose gut informierst, um erstens mit deinem Ärzteteam Gespräche auf Augenhöhe führen zu können (u.a. gezielte Fragen stellen zu können) und zweitens gegebenfalls auch eine Zweitmeinung einzuholen sowie dich über ergänzende Therapiemaßnahmen wie zB Yoga, Achtsamkeitstraining, Mikronährstoffe oder Ayurveda zu informieren, die dich so gut wie nur möglich auf deiner ganzheitlichen Heilungsreise unterstützen können.
Dein Kompass für eine ganzheitliche Heilungsreise
Wenn du dir noch mehr Impulse für deine ganzheitliche Heilungsreise wünscht, dann hole dir gerne meine beiden Begleitbücher „Der Brustkrebs-Kompass“ und „Der Herzens-Kompass“, wo ich mein Wissen, Erfahrung und Learnings sowie viele Übungen und Selbstreflexionsfragen niedergeschrieben und liebevoll aufbereitet habe.

Quellen und weitere Literaturempfehlungen:
www.krebsinformationsdienst.de
Österreichische Krebshilfe: Brustkrebs, abgerufen am 09.04.2024.
Brustkrebs Deutschland: Befunde besser verstehen. Der Weg zu meiner Therapieentscheidung., abgerufen am 09.04.2024
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