Brustkrebs erkennen: Wie fühlt sich Krebs an?

28.07.25 | Frauengesundheit, Persönliches | 0 Kommentare

Ich erinnere mich an diesen Tag noch so gut, als wäre es gestern gewesen. Heute auf den Tag genau vor 2 Jahren, es war der 28. Juli 2023, hatte ich einen Knoten in meiner Brust festgestellt. Unwissend, was da alles auf mich zukommen würde und doch hoffnungsvoll begab ich mich auf eine Reise, mit der ich nie im Leben gerechnet hatte. In diesem Artikel möchte ich dir einen persönlichen Einblick geben, wie sich Brust(-Krebs) anfühlen kann und an welchen Anzeichen du Brustkrebs erkennen kannst und gegebenenfalls sofort handeln solltest.

Wie fühlt sich Krebs an?

Heute vor 2 Jahren war ein Tag, der mein restliches Leben verändern sollte. Nur wusste ich das zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Es war Freitag, der 28. Juli 2023. Ich hatte mir mit einer Freundin ausgemacht, dass wir abends bei einem Reitturnier zuschauen und quatschen, so wie jedes Jahr. Bevor ich zum Turnier fuhr, wollte ich mich noch frisch machen und ging duschen. Da entdeckte ich während dem Einseifen eine harte, große Stelle auf der Brust, die vorher noch nicht da war.

Da ist etwas, was nicht hingehört

Ich drückte auf der Stelle herum. Dieses harte Etwas befand sich auf 1 Uhr in meiner rechten Brust. Es war eine harte, nicht verschiebbare Gewebeverhärtung, die vom Gefühl her einer Kraterlandschaft ähnelte. Es tat nicht weh, wenn ich drauf herumdrückte. Kein Schmerz. Rein gar nichts.

Ist das Brustkrebs?

Ein Stich in den Bauch. Erster Gedanke: „Ist das Brustkrebs? Nein, das kann nicht sein. Ich habe ja erst abgestillt. Möglicherweise hat sich da nochmal etwas Milch gestaut. Das sollte ich beobachten.“

Nach dem Duschen ging ich etwas beunruhigt ins Wohnzimmer und erzählte meinem Mann von meiner Entdeckung. Irgendwie hatte ich ein mulmiges Gefühl. Er meinte auch, ich solle das lieber anschauen lassen. Sicher ist sicher. Nachdem Freitag später Nachmittag war und ich meine Frauenärztin nicht mehr anrufen konnte, entschied ich mich, gleich Montag morgens anzurufen. Abends traf ich mich mit meinen Freundinnen. Die Ablenkung tat gut. Doch im Hinterkopf hatte ich immer die Frage: „Was ist das? Hoffentlich nichts Ernstes……“

 

Ja, es war Brustkrebs

Das Wochenende war ich unruhig und grübelte, was das Zeug hielt. Als es endlich Montag morgen war, rief ich gleich bei meiner Frauenärztin an und konnte gleich kommen. Alles, was danach geschah ist Geschichte: Mein mulmiges Gefühl täuschte mich nicht. Nach einem längeren Untersuchungsmarathon bekam ich die Diagnose Brustkrebs.

Über meine persönliche Brustkrebsreise habe ich Podcastfolgen (Folgen 1-3) aufgenommen und einen Blogartikel über meine Erfahrung geschrieben.

 

Wie fühlte sich Krebs für mich wirklich an?

Der Krebs war plötzlich da. Ganz unerwartet. Von außen betrachtet verstand ich im ersten Moment nicht, warum ich Krebs bekam, denn ich ernährte mich im Grunde gesund mit viel Obst und Gemüse, wenig bis gar kein Fast Food. Ich machte mehrmals die Woche Sport und ging zum Yoga. Im Großen und Ganzen lebte ich einen gesunden und ausgewogenen Lebensstil. Dachte ich zumindest. Denn es gab bestimmt Menschen, die viel ungesünder lebten als ich und daher ein hohes Risiko haben, an Krebs zu erkranken. Und dann traf es doch mich. Aber warum?

Angst und Vertrauen zugleich

Als ich die Diagnose bekam, blieb meine Welt plötzlich stehen. Alles, worüber ich mich immer aufgeregt hatte oder wo ich mich stresste, das zu erreichen, hatte keine Bedeutung mehr. Im ersten Moment hatte ich Angst. Angst um mein Leben, Angst, jetzt sterben zu müssen. Angst, meine Familie und vor allem meinen damals erst 7 Monate alten Sohn verlassen zu müssen. Das machte mir eine unfassbare Angst.

Zeitgleich verspürte ich ein tiefes Vertrauen, das ich nicht wirklich beschreiben kann. Ich spürte, dass der Krebs gekommen war, um mich auf einen neuen Weg zu führen. Weg von meinem bisherigen Leben, wo ich immer anderen alles recht und perfekt machen wollte. Wo ich meine Bedürfnisse hinten an gestellt habe und mich immer mehr von meinen Werten und Wünschen entfernt hatte. Wo ich über meine Grenzen ging und nicht zu mir stand. Das musste jetzt vorbei sein. Krebs war ein Weckruf. So sehr mir diese Krankheit Angst machte, ich spürte, dass das nicht das Ende war. Sondern ein Neuanfang. Eine Chance, mein Leben so zu gestalten, wie ich es möchte.

 

Abwarten Verdacht auf Brustkrebs
Zuversicht auf meinem Heilungsweg

Was ist Brustkrebs?

Brustkrebs, auch als Mammakarzinom („mamma“ = Brust) bekannt, ist die häufigste Krebsart bei Frauen. Jede 8. Frau erkrankt daran im Laufe ihres Lebens. In jedem Alter kann Brustkrebs in unterschiedlichen Stadien und Formen auftreten.  Ein Knoten ist dabei nicht immer tastbar, weil sie vielleicht erst wenige Millimeter groß sind.

Je früher Brustkrebs erkannt wird, desto besser ist er behandelbar und heilbar. Deshalb ist es wichtig, dass du deine Brüste regelmäßig selbst untersuchst. Am besten nach der Periode (ca. ab dem 5. Tag). Desweiteren solltest du regelmäßig, Früherkennungsuntersuchungen wahrnehmen wie zB Brustultraschall oder Mamma-MRT (meist bei familiärer Vorbelastung oder Verdacht). Erkundige dich über das Früherkennungsangebot bei deiner Gynäkologin/deinem Gynäkologen. Das ist sehr wichtig, um eine Krebserkrankung oder Krebsvorstufen frühzeitig zu erkennen.

 

Gutartige Brustveränderungen

Eine Veränderung im Brustgewebe kann auch harmlos sein. Zysten, Fibroadenome, eine Brustdrüsenentzündung (Mastitis) oder Mastopathie sind häufige gutartige Erkrankungen. Fibroadenome sind gutartige Tumore, welche überwiegend aus Bindegewebe bestehen, einen glatten Rand haben und selten entarten. Eine Entartung ist dennoch möglich.

 

Anzeichen für Brustkrebs

An diesen Anzeichen kannst du erkennen, ob es sich möglicherweise um Brustkrebs handeln könnte:

  • Ein oder mehrere ertastbare Knoten oder verhärtetes Gewebe in der Brust
  • einseitige Schmerzen unabhängig von der Periode
  • Plötzliche Verformungen wie Dellen und/oder unterschiedliche Größen der Brust
  • Flüssigkeitsabsonderung aus der Brustwarze (wässrig, blutig, eitrig)
  • Vergrößerte Lymphknoten / Schwellungen in der Achselhöhle
  • Beim Anheben der Arme bewegen sich beide Brüste unterschiedlich
  • Farbliche Veränderung oder Empfindlichkeit / Jucken der Brusthaut, der Brustwarze oder des Warzenvorhofs.
  • Brustwarze zieht sich nach innen (keine Schlupfwarze)

 

Verdacht auf Brustkrebs

Der erste Verdacht auf Brustkrebs ergibt sich, wenn eine Frau selber einen Knoten ertastet oder der Frauenarzt bei der routinemäßigen Tastuntersuchung eine verdächtige Veränderung entdeckt.

Je früher eine bösartige Erkrankung erkannt wird, desto besser sind in vielen Fällen die Heilungs- und Überlebenschancen.

Bei den Untersuchungen sollen folgende Fragen geklärt werden:

  • Ist es ein gut- oder bösartigen Tumor?
  • Wo sitzt der Tumor?
  • Um welche Art handelt es sich (Tumorbiologie)?
  • Wie weit ist die Erkrankung fortgeschritten?
  • Gibt es Metastasen?
  • Welche Behandlungen können die besten Heilungschancen erzielen?

Die Untersuchungen sollten am besten in einem zertifizierten Brustzentrum durchgeführt werden.

Untersuchungen bei auffälligem Tastbefund

In einem ersten Schritt erfolgen meist eine Anamnese (Erfragen der Krankengeschichte), Röntgenuntersuchung der Brust (Mammographie) und eventuell ergänzend ein Brustultraschall (Mammasonographie) und Magnetresonanztomographie (Mamma MRT).

Ergeben diese Untersuchungen einen unklaren und verdächtigen Befund, soll eine Biopsie (Gewebeentnahme aus der Brust) Klarheit bringen. Ergibt die Untersuchung der Gewebeprobe, dass es sich um eine bösartige Brustkrebserkrankung handelt, schließen sich oftmals weitere Untersuchungen wie Blutuntersuchungen, Ultraschalluntersuchung und/oder Computertomographie weiterer Organe wie Leber, Nieren, Lymphknoten, etc., PET-Scan oder Skelettszintigrafie an, um festzustellen, ob der Tumor vielleicht schon Metastasen (Tochtergeschwülste) gebildet hat.

 


Starkmacher-Guide
Starkmacher Guide um 0 EUR – Klarheit, Gelassenheit und Zuversicht nach der Diagnose Brustkrebs

1000 Fragen im Kopf? Besprich sie mit deinen Ärzten oder wende dich an Beratungsstellen

Hier findest du eine Auflistung von Webseiten, wo du viele Informationen einholen kannst, falls du selbst oder ein Angehöriger betroffen ist.

Diese Webseiten bieten eine Vielzahl von Informationen und Ressourcen für Brustkrebspatientinnen und ihre Familien, sowohl im schulmedizinischen als auch im ganzheitlichen Kontext. Du findest hier u.a. Infos über Diagnose, Behandlung, Prävention und Unterstützung informieren, einschließlich familiärer Krebserkrankungen wie BRCA-Mutationen.

Österreich

  • Österreichische Krebshilfe: www.krebshilfe.at, www.pinkribbon.at
  • Brustkrebs-Vorsorge: www.brustkrebs-vorsorge.at

Deutschland

  • Deutsche Krebshilfe: www.krebshilfe.de
  • Deutsche Krebsgesellschaft (DKG): www.krebsgesellschaft.de
  • Brustkrebs Deutschland e.V.: www.brustkrebsdeutschland.de
  • BRCA-Netzwerk e.V. (Hilfe bei familiären Krebserkrankungen):
  • www.brca-netzwerk.de
  • Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr e.V.: www.biokrebs.de

Schweiz

  • Krebsliga Schweiz: www.krebsliga.ch
  • Brustkrebs Schweiz: www.brustkrebs-schweiz.ch

 


Wichtiger Hinweis

Das was ich hier schreibe, ist meine ganz persönliche Erfahrung. So muss sich nicht jeder Krebsknoten anfühlen. Ich habe mit vielen Patientinnen, die zur selben Zeit wie ich eine Krebstherapie durchliefen. Manche spürten den Knoten. Manche nicht. Manche berichteten, dass er zu verschieben war. Bei manchen nicht. Bei einigen wurde der Knoten während einer Routineuntersuchung entdeckt. Manche entdeckten ihn zB beim Duschen, wie ich.

Es gibt viele verschiedene Anzeichen für Brustkrebs. Wichtig ist, dass du immer, solltest du eine Veränderung in deinen Brüsten feststellen, bei deiner Gynäkologin, deinem Gynäkologen und am besten in einem spezialisierten Brustzentrum abklären lässt!

 


Selfcare-Bundle zur Unterstützung der Heilung, Hoffnung & Zuversicht

Rest Hope Heal - Selfcare Bundle während einer Brustkrebsreise

Yoga, Meditation & Breathwork für tiefe Entspannung & Zuversicht während einer Brustkrebsreise

Ein liebevoll zusammengestelltes Selfcare-Bundle, das dir hilft,

  • tief zu entspannen,
  • Hoffnung & Zuversicht in dir zu verankern
  • Stress, Sorgen & Ängste loszulassen und
  • dich wieder mit deiner inneren Kraft zu verbinden

 


Noch mehr Wissen und Tipps? Diese Artikel könnten auch noch für dich interessant sein:

Teile diese Seite gerne mit einem Klick auf:

0 Kommentare
Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Du suchst nach einem bestimmten Blogartikel?

Bettina Nußdorfer - Yoga und Mentales Training

Hi, ich bin Bettina!

Als Dipl. Mentaltrainerin, Yogalehrerin für Frauengesundheit und Healthy Aging Trainerin unterstütze ich Frauen sich selbst und ihre Gesundheit wieder in den Fokus zu stellen.

Nach meiner herausfordernden Kinderwunschreise und Krebserkrankung habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, herauszufinden, was es braucht, um Gesundheit zu erhalten und zu fördern – damit wir ein möglichst langes, gesundes und glückliches Leben mit hoher Lebensqualität führen können. Meine Mission „chronisch gesund sein“.

Und ich bin der Meinung, dass kein Weg daran vorbei führt, den Blick nach innen zu wenden. Denn Gesundheit und Wohlbefinden beginnt in uns selbst. Mehr über mich erfährst du hier.

NEWSLETTER

Newsletteranmeldung

Kopf voll?! Akku leer?!