Vor kurzem waren mein Mann und ich essen, weil wir unseren 5-jährigen Hochzeitstag feierten. Unser Sohn war währenddessen bei meiner Mama und da sprachen wir darüber, dass es eigentlich unglaublich ist, was in 5 Jahren alles passieren kann. Wenn ich auf mein bisheriges Leben zurückblicke, dann waren die letzten 5 Jahre meines Lebens jene Jahre, die mich am meisten geprägt haben und wo ich mich am meisten gewachsen bin. Und ja, so hat sich die Idee ergeben, darüber einen Blogartikel zu schreiben. Ich kann nur sagen: was für ein wilder Ritt!
Meine Themen und Highlights in den letzten 4,5 Jahren (wenn wir es genau nehmen)
Back to Neujahr 2020
Dann springen wir mal auf der Zeitlinie 5 Jahre zurück auf Neujahr 2020. Mein Mann und ich saßen an der Skybar am Dach unseres Hotels auf Gran Canaria, wo wir Silvester feierten. Wir verbrachten eine Woche am Meer, nachdem wir 1,5 Jahre Hausbau hinter uns hatten und Anfang Dezember 2019 in unser Traumhaus eingezogen sind. Ursprünglich hätten wir in Thailand am Strand sitzen sollen, aber da einige Monate vorher ein großer deutscher Reiseanbieter insolvent wurde, wurde es auch mit der Thailand-Reise nix und wir mussten uns kurzfristig um eine halbwegs leistbare Alternative zur Weihnachts- und Neujahrszeit umsehen. Da war Gran Canaria eine gute Alternative mit 25 Grad.


Jedenfalls feierten wir in das magische Jahr 2020 mit einem Stößchen Sekt hinein und freuten uns schon auf das, was in diesem Jahr alles hätte kommen sollen. Unsere geplante Hochzeit im Juni 2020 mit rund 100 Gästen und die gleich darauffolgende Hochzeitsreise in die USA. Geplant war ein Roadtrip von San Francisco nach Las Vegas, Grand Canyon usw und anschließend noch Inselhopping auf Hawaii. Auf diese Reise hatten wir lange hingespart und geplant und freuten uns schon sehr darauf. Doch dann kam alles anders …
Good-bye my friend
Ein paar Tage, bevor alles wegen der Corona-Pandemie zugemacht wurde, mussten meine Mama und ich unsere langjährige Fellfreundin, unsere Stute namens „Cabana“ in den Himmel gehen lassen. Cabana kam 5-jährig zu uns. Wir hatten eine unglaublich schöne Zeit zusammen, egal ob beim Training, Ausreiten oder auf den Turnieren, wo wir in meiner Jugend viele Erfolge gefeiert haben.
Cabana durfte ihre wohlverdiente Pension die letzten Jahre mit viel Spazieren gehen, ausreiten und Grasen auf der Koppel in einem naturnahen Reitstall am Attersee verbringen. Aufgrund einer längeren Krankheit mussten wir jedoch die schwere Entscheidung treffen, sie gehen zu lassen. Cabana wäre am 24. Mai 2020 27 Jahre alt geworden. Ich vermisse sie jeden Tag.

Die Welt steht still
Im März 2020 war von heute auf morgen alles anders. Durch die weltweite Corona-Pandemie veränderte sich unser Leben plötzlich komplett. Wir waren die meiste Zeit zu Hause. Mein Mann wurde auf Kurzarbeit geschickt und ich war teils in der Firma in meinem Angestelltenjob und teils im Home-Office. Vor allem die ersten Wochen und Monate sahen wir unsere Familie und Freunde fast nicht und in dieser Zeit hatte ich sehr viel Zeit für mich.
Ich kann mich noch erinnern, dass es einer der sonnigsten und wärmsten Märzmonate seit langem war und ich ging viel in der Natur spazieren und versuchte zu kapieren, was da eigentlich gerade auf der Welt los ist. Und vor allem, was das Leben uns damit sagen möchte, dass wir von heute auf morgen nach Hause geschickt werden.
Vielleicht um darüber nachzudenken, wie wir mit unserem Erdball und unserem eigen Erdenkleidchen sorglos und selbstverständlich umgehen und dass es so nicht weitergehen kann.
Pläne zerplatzten wie Seifenblasen
Das viele Spazieren gehen tat mir gut. Ich dachte viel nach. Ich wurde mehr oder weniger dazu gezwungen, aus meinem jahrelangen stressigen Hamsterrad auszusteigen und mir Gedanken darüber zu machen, was ich mir die nächsten Jahre vom Leben wünsche – je nachdem wie das mit dem „C“ weiterging. Das wusste ja keiner. Jegliche Pläne und Sicherheiten waren „futschikovski“ weg. Der Supergau für eine Perfektionistin wie mich, die ihr Leben bis dato von vorne bis hinten ins kleinste Detail durchgeplant hatte und nichts dem Zufall überlassen hatte.
Vor allem hatte ich ein mulmiges Gefühl im Magen, was unsere geplante Hochzeit und Hochzeitsreise im Juni anging, die immer näher rückte. Von März bis Mai war ja immerhin ziemlich alles zu – von Restaurants, Kirchen bis hin zu Juwelieren und Bekleidungsgeschäften. Es gab viele Tage, da hätte ich am liebsten laut geschrien und geweint, warum das gerade uns jetzt trifft. Aber es blieb mir nichts anderes übrig, als mich auf diese Unsicherheit einzulassen und das Beste draus zu machen.
Es kam dann auch so wie befürchtet. Die Hochzeit mit Standesamt, kirchlicher Trauung und anschließender Feier in einer Location mit rund 100 Gästen konnten wir so nicht machen und auch unsere Hochzeitsreise mussten wir stornieren. Doch das Motto war: aufgeschoben ist nicht aufgehoben.
Der unperfekt perfekte Tag, wo wir uns das Ja-Wort gaben
Wir wollten jedoch unbedingt im Juni heiraten, wenn es möglich ist und hatten alle Regeln und Lockerungen ständig am Radar. So hatten wir das Glück, dass Anfang Juni die Regelungen etwas gelockert wurden. Wir konnten mit einer kleinen, feinen Gruppe aus 25 Personen uns standesamtlich trauen lassen. Wohlgemerkt, mussten wir mit Maske in den Saal im Standesamt und zurück (kann sich heute keiner mehr vorstellen).
Da auch keine Restaurants offen hatten, ließen wir uns vom Heurigen eine Jausenplatte vorbereiten und von einer Konditorin eine Hochzeitstorte backen, die wir abholten. Wo wir gefeiert haben? Bei uns zu Hause (natürlich getestet) – auf der Terrasse und im Wohn-Essraum. Für uns war es der perfekte und schönste Hochzeitstag, den wir uns vorstellen konnten.



Wenn die Sonne trotz der Wolken scheint
Im Sommer wurden die Regelungen noch weiter gelockert und wir alle konnten wieder vieles „normaler“ machen – so wie früher: in Sportanlagen, in Freizeitbäder, Einkaufen, ins Kino, ins Restaurant, in den Urlaub fahren. Doch im Herbst stiegen die Infektionszahlen wieder und nach und nach wurden die Türen wieder zugemacht. Und wieder standen wir vor der Frage, Wie soll das alles weitergehen?
Ich merkte einfach, wie sich in mir Ängste, Wut, Ärger und irgendwie alles gleichzeitig aufstaute. Vor allem, da wir genau im Oktober unsere kirchliche Trauung und Hochzeitsfeier nachholen wollten. Alles wieder umsonst geplant und musste wieder abgesagt werden. Naja, Trübsal blasen half nichts. Ich war ja immerhin nicht die einzige, deren Pläne zerplatzten. Beispielsweise musste meine Yogalehrerin ihr Studio für sehr lange Zeit schließen. Eine von vielen, die vor der großen Unsicherheit standen, wie es weitergeht.
Doch sie hatte eine super Idee und bot in dieser Zeit Online-Yoga für uns zu Hause an. Das tat mir sehr gut, aus dem ganzen Chaos für eine kurze Zeit auszusteigen und runterzukommen. Im November verschickte sie täglich einen Newsletter für uns Yogis, wo wir Inspiration bekamen, um gut durch diese Zeit zu kommen und für uns selbst zu sorgen. Was für eine schöne Idee. Ich freute mich jeden Tag auf diesen Newsletter mit inspirierenden Texten, kurzen Meditationen und Yogasequenzen.
Das Buch, das alles ins Rollen brachte
Und einer dieser Newsletter war derjenige, der bis heute mein Leben veränderte. Denn in diesem stellte sie 10 ihrer Lieblingsbücher vor. Eines davon stach mir sofort ins Auge und war anscheinend genau das, was ich gerade brauchte: „Mögest du glücklich sein“ von Laura Malina Seiler. Ich bestellte mir das Buch und verschlang es in wenigen Tagen.
Ich war so in den Bann gezogen von den Themen persönliche Weiterentwicklung und Spiritualität, sodass ich noch mehr darüber wissen wollte. So kam ich auf Laura’s Podcast „Happy, Holy & Confident“. Im Dezember 2020 hörte ich ihre Podcastfolgen bei meinen täglichen Spaziergängen rauf und runter. Denn ich ahnte schon, dass alles bisher Erlebte mit mir selbst zu tun hat und das Leben mir Lektionen schickte, um mich zu challengen und weiterzuentwickeln.

Schicht für Schicht tiefer graben
Ich hatte Feuer gefangen und so beschloss ich, an Laura’s Onlinekurs „Rise up & Shine Uni“ mitzumachen, ein damals 10-Wochenprogramm, das nach Neujahr startete. Ich dachte mir, dass dies der perfekte Zeitpunkt ist, um mein Leben zu reflektieren und neuauszurichten. Zu diesem Zeitpunkt spürte ich, dass ich etwas verändern möchte, aber ich wusste nicht, wo ich anfangen sollte. Und deshalb ließ ich mich auf den Prozess ein. Es war eine persönliche Entdeckungsreise über Erfahrungen und Prägungen in der Kindheit und Jugend, unbewusste Muster und Verhaltensweisen, verdrängter Schmerz aus vergangenen Tagen, die mein Heute stets beeinflussten.
Es fiel mir wie Schuppen von den Augen. Alles machte plötzlich Sinn. Und so beschloss ich, diesen Weg weiterzugehen. Ab jetzt gab es kein Zurück. Denn eines war mir klar: Wir sind die Gestalter unseres Lebens. Unsere Gedanken sind machtvoll. Unsere Gefühle sind Botschafter. Wir verhalten uns so, wie wir uns verhalten, weil wir sicher sein wollen, weil wir nicht verletzt werden wollen. Wir ziehen uns damit alles ins Leben und uns ist das nicht mal bewusst.
Ich reflektierte alle meine „größten Up’s and Down’s“ meines bisherigen Lebens und ich erkannte ein Muster. Dieses Muster galt es zu durchbrechen. Ich wollte mich davon nicht länger bestimmen lassen und ich verstand, dass ich viel mehr in der Hand habe, als mir bisher bewusst war.
Ich wollte noch mehr wissen
Nach dem Onlinekurs war ich so fasziniert, wie wir als Menschen ticken und was wir tun können, um uns von Ereignissen im Leben nicht den Boden unter den Füßen wegziehen zu lassen, sondern diese zu nützen, um daran zu wachsen und noch mehr die Person zu werden, die man eigentlich ist. Und sich das Leben zu erschaffen, das man sich wünscht. Alles beginnt bei uns selbst.
Ich hatte einfach Feuer gefangen und ich wollte noch mehr darüber erfahren. So kam es dazu, dass ich die darauffolgenden Jahre Ausbildungen zur Mentaltrainerin, Achtsamkeitstrainerin und Yogalehrerin für Frauengesundheit machte. Apropos Frauengesundheit. War war ja noch was …

Kind oder kinderfrei – das ist hier die Frage
Ich wusste jahrelang nicht, ob ich mal Kinder haben möchte. Diese Sehnsucht, von denen viele immer gesprochen hatten, verspürte ich in meinen 20igern bis Anfang 30 überhaupt nicht. Ich war einfach total happy mit unserem Leben: ein gut bezahlter Job, Reisen, Sport machen, Freunde treffen – einfach alles zu jederzeit machen, ohne für jemand anderen Verantwortung zu tragen. Mir gefiel dieses Leben sehr und ich konnte mir auch immer vorstellen, ein Leben ohne Kind(er) zu führen. Das verstanden viele nicht, aber für mich wäre auch das ok gewesen.
Doch mit dem Hausbau und dem Heiratsantrag veränderte sich etwas in mir. Plötzlich verlor ich mich in den schönen Gedanken von einer Familie – wir im Garten herumtollen, wie ich die leuchtenden Augen eines – meines – Kindes sehe. Wie ich einem – meinem – Kind meine Learnings für sein Leben mitgeben kann. Wie wir Schönes zusammen erleben. Und so freundete ich mich mit dem Gedanken an, Mutter zu sein. Und mit der Zeit entwickelte ich eine Sehnsucht nach einem Kind.
Nach der Hochzeit, wie so bei vielen, war ein guter Zeitpunkt, eine Familie zu gründen. Mein Mann und ich gingen mit der rosaroten Brille auf das Abenteuer Familiengründung los und dachten, dass es „eh gleich mal einschlagen“ wird. Naja, doch anstatt der 2 Striche am Schwangerschaftstests, kämpfte ich nach Absetzen der Pille mit unglaublich schmerzhaften Zyklusbeschwerden.
Irgendwas stimmte nicht
Nach einigen Monaten suchte ich Rat bei meiner Frauenärztin, um herauszufinden, was mit meinem Zyklus nicht stimmte. Ich wollte keine Zeit verschwenden, denn immerhin war ich schon 35 Jahre alt. Meine Frauenärztin untersuchte mich und nahm mir Blut ab, um den Hormonspiegel bestimmen zu lassen. Nach ein paar Tagen kamen die Ergebnisse und beim Termin teilte sie mir mit, dass grundsätzlich die Werte bis auf einen Wert ok sind, aber meine starken Zyklusbeschwerden auf Endometriose hindeuten könnten. Das könnte ein Grund sein, warum es mit der Schwangerschaft bisher nicht geklappt hat.
Desweiteren war der AMH-Wert (Anti-Müller-Hormon) sehr niedrig. Der AMH-Wert gibt Aufschluss über die Eizellreserve. Jeder Frau wird mit einer festgelegten Eizellreserve, also ein Depot an Eizellen geboren, das sich nicht vermehren kann, sondern über die Jahre mit jeder Regelblutung weniger wird. Bis diese Quelle irgendwann versiegt und dann ist die Frau in der Postmenopause. Das wusste ich alles bis zu diesem Zeitpunkt nicht. Naja, und da dieser Wert sehr niedrig war, wollte auch meine Frauenärztin keine Zeit verlieren und empfahl uns, eine Kinderwunschklinik aufzusuchen, um weitere Untersuchungen zu machen und uns Unterstützung zu holen.
What?! Ich in einer Kinderwunschklinik?!
Puh, also ich, die vor einigen Jahren noch nicht mal wusste, ob sie überhaupt Kinder wollte, fand sich plötzlich im Wartezimmer einer Kinderwunschklinik sitzen und wusste noch nicht, wie ihr geschieht. Überall waren Bilder von glücklichen Eltern mit Babys an der Wand sowie eine Pinnwand mit Geburtskarten, wo sich die frisch gebackenen Eltern bei der Kiwu-Klinik für die Hilfe bedankten. Auch der Begriff „Kiwu“ für Kinderwunsch war neu für mich. Doch dieses Wort sollte nun mein täglicher Begleiter sein.
Mit den Worten „Frau und Herr Nußdorfer“ catchte der Arzt unsere Aufmerksamkeit und holte uns in sein Beratungszimmer. Da saßen wir nun mit großen Fragezeichen auf der Stirn. Ich mit meinem Zetteln, wo ich meine letzten Zyklen aufgezeichnet hatte. Nachdem der Arzt uns einige Fragen gestellt hatte und uns erklärte, welche Möglichkeiten der Unterstützung es gibt, empfahl er mir, eine Bauch- und Gebärmutterspiegelung machen zu lassen, um herauszufinden, ob ich Endometriose habe. Danach würden wir weitersehen.

Echt jetzt?! Eine OP, um schwanger zu werden?!
Auch das hätte ich nie gedacht, doch ich nahm den Hörer zur Hand und rief bei einem Endometriosezentrum an, um einen Operationstermin zu vereinbaren. Wenige Wochen später checkte ich in der Klinik ein, um am nächsten Tag operiert zu werden. Ich erinnere mich noch an die liebe Frau in meinem Zweibettzimmer, mit der ich mich so gut verstanden hatte.
Ich war da, um zur Diagnose operiert zu werden: eine Bauch- und Gebärmutterspiegelung. Sie war da, für 2 Tage, um eine Chemotherapie zu bekommen. Eine Frau Anfang 40 mit Gebärmutterhalskrebs. Damals hätte ich nie geahnt, dass mich das auch mal treffen würde.
Jedenfalls verlief die Operation gut außer das ich große Schmerzen hatte, da bei der Bauchspiegelung der Bauch mit Gas aufgeblasen wird und auch der Schnitt bereitete Schmerzen, sodass mir Gehen und Sitzen in den ersten Tagen und Wochen schwer fiel. Lange Rede, kurzer Sinn: Die Ergebnisse der Operation wurden mir am nächsten Tag mitgeteilt. Ich hatte laut dem Arzt einen kleinen Endometrioseherd, der entfernt wurde. Sonst alles wunderbar und es stünde eigentlich einer Schwangerschaft auf natürlichem Wege nichts im Wege.
Und doch war dieser kleine Endometrioseherd ein Helferlein für uns, denn mit der Diagnose „Endometriose“ bekamen wir den IVF-Fond zugesprochen. Ein Fond, der Kinderwunschpaaren finanziell bei medizinischen Behandlungen auf dem Weg zum Wunschkind unterstützt.
Eine künstliche Befruchtung?! Was ich?!
Nach einigen Wochen Erholung waren wir zurück beim Arzt in der Kinderwunschklinik, um die Ergebnisse der Operation und die weiter Vorgehensweise zu besprechen. Uns wurde eine künstliche Befruchtung (IVF) empfohlen. Da wir Unterstützung vom IVF-Fond bekamen und uns der Selbstkostenanteil möglich war, entschieden wir uns, es zu versuchen. Im Zeitraum zwischen Oktober 2021 und März 2022 hatte ich 3 Hormonbehandlungen mit rund 100 Spritzen, 3 Eizellentnahmen und 2 Embryotransfers. Ein Auf und Ab der Gefühle. Ein Warten, Bangen und Hoffen.
Kein Aprilscherz
Es war Anfang April, wo ich mit zittrigen Händen den Schwangerschaftstest nach der 2. Behandlungsrunde machte. Er fiel leider wieder negativ aus. Da fiel ich in ein Loch. Im letzten halben Jahr drehte sich alles um den Kinderwunsch, der nun wieder in weite Ferne rückte. Ich hatte doch so viel getan, mich bemüht, alles richtig zu machen und es wollte einfach nicht klappen. In diesen Tagen wollte ich niemanden sehen und vergrub mich zu Hause.
Ich verspürte den Drang, mir meine Gedanken und Gefühle von der Seele zu schreiben. Also schrieb ich einfach drauf los. Und in diesem Schreiben erkannte ich ein Muster. Egal, ob es sich in meiner Jugendzeit um Männer drehte, im Job, die geplante Hochzeitsreise oder auch jetzt mit dem Kinderwunsch. Ich wollte immer alles perfekt machen, nichts falsch machen und je mehr ich mich verbissen und die Erfüllung meiner Wünsche bemühte, umso weniger klappte es so wie ich wollte. Da wusste ich, dass das einzige, was ich jetzt tun konnte, Loslassen war.
Loslassen und losgelassen ins Leben zurück
Ich sollte also loslassen, doch wie das so mit dem Loslassen geht, war in der Theorie leichter als in der Praxis. Doch die Bücher, die ich in meiner Kinderwunschzeit las, werden schon recht haben und ich versuche es trotzdem, dachte ich mir. Also beschlossen mein Mann und ich das Thema Kinderwunsch bis zum Herbst „ad acta“ zu legen und wieder das Leben zu genießen.
Wir buchten uns für Ende April ein Wochenende in einem Thermenhotel ein und planten auch schon die nächsten Trips in Städte zu Konzerten, Urlaube usw. Ich machte mir auch Gedanken über einen Plan B. Also, wie mein bzw. unser Leben ohne Kind lebenswert sein könnte. Und auch dieser Gedanke gefiel mir wieder.
Ein Glas Wein – lass es lieber sein
Mitte Mai an einem sonnigen Nachmittag ging ich eine Runde spazieren. Auf dem Weg zurück nach Hause dachte ich mir, mein Mann und ich könnten ja bei einem Glas Wein noch den Sonnenuntergang auf der Terrasse ansehen. Da fiel mir ein, dass ich mit meiner Periode überfällig bin. Das hatte nichts zu bedeuten, war ich mir sicher. Weil warum auch. Bisher hatte es nicht geklappt mit der Schwangerschaft. Sicherheitshalber wollte ich dennoch einen Schwangerschaftstest machen. Zuhause angekommen huschte ich ins Klo und zack, ich schaute unglaublich auf 2 Striche am Schwangerschaftstest: Ich bin schwanger.

Testen, Testen, Testen
Mein Mann und ich konnten unseren Augen nicht trauen. Ich machte noch 2 Tests an diesem 3 weitere am nächsten Tag, aber ja, der 1. Test hatte recht behalten. Ich bin schwanger.
Darf noch jemand mit?
Wir wollten unseren Eltern natürlich gleich von der Schwangerschaft erzählen, da sie ja auch die gesamte Kinderwunschreise von uns mitbekommen hatten. Im Sommer hatten wir einen Segelurlaub in Kroatien geplant und wir riefen meinen Papa an, ob wir noch für einen Platz mehr am Boot für eine Person haben, worauf hin er verneinte, da alle Plätze belegt sind. Der zusätzliche Gast fuhr doch mit.

Backe backe Baby
Diese Monate der Schwangerschaft waren einfach nur faszinierend. Ein kleiner Mensch entstand gerade in meinem Bauch. Neugierig verfolgte ich alle Fortschritte, sowohl mit Büchern, als auch bei den ärztlichen Untersuchungen. Meine Schwangerschaft verlief zum Glück unkompliziert, wobei ich mich immer fragte, wo der Haken ist. Immerhin wurden uns davor so viele Steine in den Weg gelegt. Doch es gab keinen.
Ich fühlte mich einfach nur rundum wohl in meinem Körper. Ich machte täglich Yoga, meditierte, machte Atemübungen, Beckenbodentraining. Ich war ausgeglichen und fit. Ich fuhr mit meinem Freundinnen für ein paar Tage nach Italien und im Herbst mit meinem Mann nach Bayern zum Wandern, Relaxen in der Nähe von Schloss Neuschwanstein. Seit langem, ein Gefühl von Leichtigkeit.


Was kommt danach?
Während meiner Schwangerschaft hatte ich immer im Kopf, wie es für mich beruflich weitergehen soll. Es entstand die Idee, mich nach meiner 2-jährigen Karenz nebenbei selbstständig zu machen. Und zwar mit Yoga und Mentaltraining speziell für Frauen mit Kinderwunsch. In dieser Zeit half es mir so sehr durch die Yogaübungen, Meditationen und Atemübungen mit dem Stress und Ängsten, die diese Zeit mit den Arztterminen, Untersuchungen, medizinischen Behandlungen, Wartezeiten mit sich bringt, zurück ins Vertrauen und Zuversicht zu finden und vor allem, loszulassen. Das sollten unbedingt mehr Frauen wissen.
Und so machte ich während meiner Schwangerschaft mit der bereits begonnenen Yogalehrer-Grundausbildung, die ich 1 Jahr zuvor bei Yogawege online startete, weiter. Die Abschlussprüfung machte ich im August 2022. Da war ich im 5. Monat schwanger. Gleich anschließend machte ich das Yoga Teacher Training für Prä- und Postnatales Yoga und Kinderwunsch Yoga – online bei Bliss Baby Yoga in Australien. Denn ich wollte mich auf Yoga für Frauen spezialisieren.

Vorbereitung auf die Geburt
Auf die Geburt bereitete ich mich mit Schwangerschaftsyoga, Atemübungen und vor allem mentalem Training vor. Täglich visualisierte ich. Ich wollte mich auf alle Eventualitäten so vorbereiten, so dass ich in jeder Lage Ruhe bewahren und so gut wie möglich entspannt bleiben konnte. Denn ich wusste, wenn ich mich warum auch immer verkrampfe, dann hat es das Baby noch schwerer, auf die Welt zu kommen.
Ein Feuerwerk für den Nachwuchs
2 Tage vor Silvester 2022 war es dann soweit. Ich kam ins Krankenhaus, da ich einen Blasensprung hatte. Ich dachte, dass das Baby wohl doch noch im alten Jahr auf die Welt kommen wird. Dem war dann nicht so. Ein etwas längerer Geburtsprozess stand mir bevor, der mir viel Kraft und Durchhaltevermögen abverlangte. Umso froher war ich, dass ich mich körperlich und mental gut vorbereitet hatte.
Und mit dem Feuerwerk ins neue Jahr erblickte mein Sohn das Licht der Welt.



We are family
Die ersten Wochen und Monate genossen wir die Zeit mit unserem kleinen Baby. Viel Kuscheln, Spazieren gehen, Spielen, die Welt entdecken, Babyschwimmen, der 1. Urlaub in Italien mit der Familie, aber auch viele schlaflose Nächte und auch einige Momente, wo ich an meinen Grenzen war.
Nicht nur mein Sohn wurde geboren, sondern auch ich in meiner neuen Rolle als Mama. Und so wie sich mein Sohn von Woche zu Woche weiterentwickelte, was ich einfach nur faszinierend fand, so entwickelte auch ich mich weiter. Ich war weiterhin viel am Lesen und arbeitete motiviert an meinem Businesskonzept weiter, wenn mein Sohn schlief.
Pläne sind da, um geändert zu werden
Mein Plan war, nach dem 1. Jahr Karenz mit meiner nebenberuflichen Selbstständigkeit zu starten. So lieb ich meine neue Rolle als Mama gewonnen hatte, so sehr schlug auch schon mein Herz für meine Businessidee, die ich unbedingt weiter vorbereiten wollte. Wie ist das mit der Gründung, mit den Steuern, mit der Website, wie baut man ein Onlinebusiness auf – und und und. Ich hatte mir schon ausgemalt, wie ich das genau aufziehen möchte. Doch dann kam alles anders.
Der ungebetene Gast
Meinen Sohn stillte ich von Beginn an, jedoch bekam er zusätzlich immer ein Milchfläschchen dazu, weil ich erstens, nicht so viel Milch hatte und zweitens, weil ich soweit unabhängig sein wollte, um auch mal zum Yoga zu gehen oder mich mit einer Freundin zu treffen, sodass auch mein Mann ihm jederzeit das Fläschchen geben konnte. Das funktioniert auch einige Monate sehr gut. Doch im 5. Monat hatte mein Sohn dann keine Lust mehr aufs Stillen, da es ja doch mit der Milchflasche leichter ging und so entschied ich mich, abzustillen. Nach einigen Wochen war das Thema für uns erledigt.
Es war ein Tag Ende Juli. Ich stand unter der Dusche und bemerkte eine größere harte Fläche in meiner rechten Brust. Und ich tastete etwas genauer hin. Im 1. Moment dachte ich mir, ob das vielleicht eine Gewebeverhärtung nach dem Abstillen ist. Doch im 2. Moment bekam ich einen Stich im Magen und fragte mich, ob das Brustkrebs sein könnte. Oh mein Gott! Es war Freitag Abend und ich konnte jetzt sowieso nichts mehr ausrichten. Also erstmal tief durchatmen und bis Montag Morgen die Füße still halten.
Montag Morgen rief ich gleich bei meiner Frauenärztin an und ich konnte gleich vorbeikommen. Sie tastete mir die Brust ab und bestätigte, dass da ein Knoten in meiner Brust ist, aber sie könne nicht sagen, ob es gut- oder bösartig ist. Das müsste mit bildgebenden Verfahren näher abgeklärt werden. Also schrieb sie mir eine Überweisung für ein Radiologieinstitut und rief gleich dort an, sodass ich noch am selben Tag vorbeikommen konnte. Gesagt getan.
Mit der Überweisung in der Tasche fuhr ich anschließend gleich weiter, um einen Ultraschall zu machen. Ich kann mich noch erinnern, wie ich im Wartezimmer des Radiologieinstituts saß und mir mein Herzschlag bis zum Hals reichte. Mein Blick war wie im Tunnel, alles drehte sich. Das kann doch nicht wahr sein, dass ich hier gerade sitze und abklären lasse, ob ich einen gut- oder bösartigen Knoten habe. Naja, erstmal weiter die Ruhe bewahren, sagte ich mir.
Auf der Untersuchungsliege sah ich dann diesen dunklen, unebenen Knoten. Der Arzt sagte, dass es weiter abgeklärt gehört. Man könne nicht sagen, ob es gut- oder bösartig ist. Eine Biopsie musste her. Und durch die Biopsie wurde der Verdacht bestätigt. Ich bekam die Diagnose triple-negativer Brustkrebs.

Der Weckruf
Durch diese Diagnose war plötzlich nichts mehr so, wie es einmal war. Wie kann es sein, dass ich als Mama eine 7 Monate alten Babies die Diagnose Brustkrebs bekam? So angstmachend die Diagnose war, so sicher war ich mir gleichzeitig, dass hinter dieser Krankheit eine wichtige Botschaft für mich steckte. Und mir war klar, dass ich meine Heilungsreise ganzheitlich angehen muss. Das machte ich auch.
Von der schulmedizinischen Seite durchlief ich das empfohlene Programm mit 16 Chemotherapien, einer begleitenden Immuntherapie und Operation. Zusätzlich ließ ich mich von weiteren Ärzt:innen und Expert:innen mit orthomolekularer Medizin (Nährstoffen), Homöopathie, Ayurveda sowie psychologische Betreuung und Energiearbeit mit Jin Shin Jyutusu, Aurachirurgie und vieles mehr begleiten.






Und da war noch ich. Ich als wesentlicher Part auf meiner Heilungsreise. Ich las und hörte alles zum Thema Krebs, was ich in die Finger bekam: von Fachbüchern bis hin zu spirituellen Büchern, von Fachvorträgen bis hin zu Podcasts und Dokus über Heilungsgeschichten von Menschen, die als unheilbar galten. Ich war überzeugt, dass der Schlüssel zur Heilung in uns selbst liegt. Einen größeren Weckruf als eine Krankheit, die für viele Menschen tödlich verläuft, konnte es für mich nicht geben. Und ich spürte auch, warum ich diese Diagnose bekam. Und das dies der Weg da raus ist.
Ich begann, meine Heilungsreise auf Instagram in meinem täglichen Heal Diary zu teilen und über meine Gedanken, Gefühle und Erfahrungen zu berichten.
Da es den Rahmen dieses Blogartikels sprengen würde. Über meine Brustkrebsreise habe ich 3 Podcastfolgen aufgenommen sowie meine Erfahrungen, Learnings sowie Tipps habe ich in meinen Begleitbüchern „Der Brustkrebs Kompass“ und „Der Herzens-Kompass“ niedergeschrieben.
Zurück ins Leben
Nach meiner ersten Operation im März 2024 bekam ich de lang ersehnte Nachricht: Komplettremission. Der Krebs ist weg. Meine Familie und ich waren einfach nur happy. Jetzt war es an der Zeit, mich von der Operation zu erholen, zu regenerieren und Schritt für Schritt zurück ins Leben zu finden.
Mein großes Ziel, dass ich seit der Diagnose immer wieder visualisierte, war, dass ich in Kroatien am Meer stehe und dankbar auf das weite Meer hinausblicke und weiß, dass ich gesund bin. Und genau diesen Moment durfte ich wenige Monate später erleben – bei unserem Familienurlaub in Porec, Kroatien.

Nach der Erholungsphase, Physiotherapie & Urlauben in Kroatien und Italien begann ich im Sommer wieder Teilzeit in meinem Angestelltenjob zu arbeiten. Es tat gut, wieder ein Stück Normalität zurückzugewinnen und vor allem auch meine Geldbörse wieder aufzufüllen, denn ich muss sagen, die zusätzlichen Behandlungen hatten mich und meine Familie viel Geld gekostet. Und unterstützt wird man ja von unserem Gesundheitssystem leider nicht, wenn es um komplementärmedizinische Behandlungen geht. Aber das war egal, denn die Hauptsache war, dass alles zusammen zu meiner Heilung beigetragen hat.
Währenddessen holte ich mir Unterstützung zum Aufbau meiner Selbstständigkeit: Ich baute meine Website, fuchste mich durch die Themen Gründung und Steuern und wie ich ein Onlinebusiness aufbaue – mit Newslettersystem und dem ganzen Pi-Pa-Po. Eine Wissenschaft für sich, wenn ihr mich fragt. Alleine darüber könnte ich schon ein Buch schreiben.
Meine Business-Vision formte sich
Meine ursprüngliche Businessidee veränderte sich durch die Erfahrung mit der Krebserkrankung nochmals. Durch meine Ausbildungen, Kurse und Eigenrecherche mit Büchern, Podcasts und Vorträgen lernte ich, dass es viele verschiedene Faktoren gibt, die Einfluss auf unsere Gesundheit haben. Oftmals kann im ersten Schritt keine genaue Ursache festgestellt werden, weil diese vielleicht auf einer tieferen Ebene liegt.
Vor allem das Thema Frauengesundheit und durch alle Lebensphasen einer Frau von der Zyklusgesundheit, über Kinderwunsch und Schwangerschaft bis hin zu den Wechseljahren und darüber hinaus verändert sich viel im Körper einer Frau. Und nicht nur im Körper, sondern im auch im Geist.
Das Frausein ist eine spannende Reise von der körperlichen Fruchtbarkeit bis hin zur geistigen Fruchtbarkeit. Wenn der Körper einer Frau über Symptome spricht, seien es starke, schmerzhafte Blutungen, Unfruchtbarkeit oder Brustkrebs, dann gilt es meiner Meinung nach, nicht nur die körperliche Ebene zu betrachten, sondern auch die geistige und seelische Ebene.
Wir sind mehr als nur unser Körper. Körper und Geist sind eine Einheit, bedingen und beeinflussen sich gegenseitig. In unserem Körper fließt Lebensenergie und wenn diese Energie blockiert ist, gerät der Körper in Dysbalance und spricht zu uns. Wie gesagt, es gibt viele Faktoren, die unsere Gesundheit beeinflussen, auch die Ernährung, Bewegung, chronischer Stress, Umweltgifte – und dennoch dürfen wir die mentale und emotionale Ebene nicht außer Acht lassen. Die Seele spricht über den Körper zu uns.
Und deshalb finde ich es so wichtig, wenn wir über Frauengesundheit oder generell Gesundheit sprechen, dass wir das ganzheitlich angehen, sowohl schulmedizinisch als auch mit Hilfe der Mind-Body-Medizin und den Weg der Selbsterkenntnis. Denn wir sind hier in diesem Leben, um uns selbst zum Ausdruck zu bringen und nicht ein Leben zu führen, wo wir fremdgesteuert sind und uns selbst verlieren.
Wenn wir das nicht tun und uns von allen möglichen Limitierungen durch Glaubenssätze, die wir uns im Laufe unseres Lebens durch unsere Erfahrungen angeeignet haben, selbst begrenzen, uns von anderen abhängig machen und nur nach den Werten von anderen leben, dann werden wir irgendwann krank. Davon bin ich überzeugt. Und meist ändern wir erst was, wenn wir mit dem Rücken an der Wand stehen zB durch eine schwerwiegende Diagnose.
Besser wäre richtig vorbeugen, bevor wir uns einer Krankheit beugen müssen. Und vorbeugen können wir, indem wir unseren Lebensstil verändern – hin zu einem Leben mit gesunder Ernährung, regelmäßiger Bewegung und mentaler Gesundheit.
Wir dürfen unsere Gesundheit und unser Lebensglück selbst in die Hand nehmen. Wir haben zwar nicht Einfluss auf alles, was uns im Leben passiert, aber wir können einen Großteil, rund 75%, selbst beeinflussen und zwar unseren Lebensstil. Wir treffen täglich die Entscheidung,
- was wir essen und trinken
- ob und wieviel wir uns bewegen
- wie wir mit Stress umgehen
- ob wir uns als Opfer der Umstände sehen oder unser Leben selbst in die Hand nehmen.
Und genau hier liegt der Schlüssel für ein gesundes und glückliches Leben.
Und deshalb habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, Frauen auf diesem Weg zu unterstützen: mit Yoga, Mentaltraining und testbasierten Nährstoffkonzepten zur Unterstützung der Frauengesundheit. Zurück in deine Balance. Zurück zu dir.

Mein Fazit
Worauf bin ich stolz?
Die letzten 5 Jahre waren ein wilder Ritt. Nie hätte ich gedacht, dass ich die ganze Bandbreite von schönen bis herausfordernden Momenten in dieser Art und Weise erleben werde. Diese Erfahrungen haben mich zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin. Sicherlich habe ich nicht um gewisse Erfahrungen gebeten, doch ohne diese würde ich nicht so sein wie ich bin. Erst durch Krisen im Leben wachen wir auf und stellen uns existentielle Fragen.
Ich habe gelernt, mich meinen Ängsten zu stellen, mehr zu mir selbst zurückzufinden, für mich und meine Werte einzustehen, auf mich und meine Bedürfnisse zu hören und gut für mich zu sorgen – mit Momenten der Entspannung und Regeneration. Das gelingt mir noch nicht immer, jedoch bin ich auf einem guten Weg. Vieles, was ich mir die Jahre davor nicht erlaubt habe, mache ich jetzt einfach. Ich lerne immer noch, Nein zu sagen und mehr Ja zu mir selbst.
Ich bin stolz, dass ich trotz der herausfordernden Momente durch die Kinderwunschreise und die Krebserkrankung zuversichtlich geblieben bin, nie aufgegeben habe und für mich Gold aus diesen Erfahrungen gewonnen habe.
Was war die beste Entscheidung, die ich getroffen habe?
Den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen, war für mich persönlich der größte Schritt aus der Komfortzone. Ich bin ein Mensch mit einem hohen Sicherheitsbedürfnis und mich stresst Unsicherheit. Deshalb erlaube ich mir, diesen Weg auch Schritt für Schritt zu gehen, zwischendurch wieder stehen zu bleiben und in mich hineinzuspüren. Aktuell brauche ich noch die Sicherheit durch mein Angestelltenverhältnis. Es gibt es mir einen sicheren Rahmen und die Arbeit macht mir auch Spaß.
Auf der anderen Seite gab es für mich keinen anderen Weg, als meinem Ruf zu folgen und das, was mich bewegt und mir auf meinem Weg geholfen hat, mit anderen zu teilen. Ich bin gespannt, wohin die weitere Reise geht.
Welche wichtigen Lektionen wurden mir mitgegeben?
Was habe ich über mich selbst gelernt?
In den letzten 5 Jahren habe ich mich selbst besser kennengelernt und alten Schmerz geheilt. Davor war ich in einem Stresshamsterrad gefangen. Ich dachte immer, das sei normal und ich daran nicht viel ändern kann. Viel zu oft habe ich mich als Opfer der Umstände gesehen, weshalb ich viel an mir gezweifelt und immer mehr Ängste und Kontrollzwänge entwickelt habe. Ich war und (bin auch immer noch) sehr viel im Kopf und dies führte dazu, dass ich für alles einen Plan brauchte und wenn der nicht aufging, war ich frustriert.
Die Coronazeit und die Kinderwunschzeit haben es mich sehr intensiv spüren lassen, dass wir nichts im Leben kontrollieren können, sondern dass wir das Leben mit seinen Höhen und Tiefen annehmen dürfen. Aus dem Leben auf der Überholspur mal auszusteigen und die schönen Momente des Lebens, die hier und jetzt gerade stattfinden, zu genießen und dankbar zu sein. Und es geht darum, Bewusstheit zu entwickeln, warum wir so sind wie wir sind.
Dies zu verstehen und das, was uns begrenzt, die Person zu sein, die wir im tiefsten Inneren sind, unsere wahre Essenz zum Vorschein zu bringen. Und den Mut zu finden, für dieses Leben, das wir uns wünschen, loszugehen. Ohne Angst kein Mut. Der Weg führt durch die Angst. Auf unser Herz, unser Bauchgefühl hören. Es ist unser Barometer, das uns immer wieder aufzeigt, ob wir uns am richtigen Weg befinden und justieren dürfen.
Unsere Träume zu verwirklichen und heute den 1. Schritt dafür zu machen. Nichts auf später zu verschieben, denn wir wissen nicht, wie lange jeder von uns hat. Ich möchte nicht irgendwann am Sterbebett liegen mit 100 Jahren und den Gedanken haben „Hätte ich doch früher dies oder jenes gemacht. Jetzt ist es zu spät.“
Erste Male: Das habe zum ersten Mal erlebt/gemacht
Ein Unternehmen gründen
Beruflich werde ich von allen Richtungen gefordert und ich lerne viel Neues durch die Selbstständigkeit – sei es Themen, mit denen ich bis dato nichts am Hut hatte wie beispielsweise Gründung, Buchhaltung, Steuererklärungen, Newslettersystem aufsetzen, Webseite bauen, eine Buchungsplattform mit automatischer Zahlungsabwicklung aufbauen, Angebote entwickeln, Kunden ansprechen, Kunden beraten, Verkaufen, und und und. Alles in einer Person.
Deshalb heißt es auch Einzelunternehmerin. Ja, viele sagen, selbst und ständig. Das mag schon sein. Doch ich versuche, mir dieses Business so aufzubauen, dass es für mich gesund ist. Und deshalb baue ich mir mein Einzelunternehmen so auf, in dem ich „selbst und ständig“ ich selbst bin. Im Sinne von, das Business nach meinen Vorstellungen, Werten und Ideen aufzubauen. Denn das war ja der Antreiber, warum ich angetreten bin – um mein eigenes Ding zu machen.
Einen Workshop als Selbstständige halten
Im Mai hatte ich meinen ersten Mentaltrainingworkshop zusammen mit einer Gruppe von selbstständigen Unternehmern zum Thema „Passion & Purpose – Erfolgsmindset im Business“. Es hat total viel Spaß gemacht und ich habe ich auch sehr wohl gefühlt, vor der Gruppe zu sprechen und ihnen meine Sicht auf die Dinge und meine Tools zu vermitteln.


Einen Podcast starten
Ich liebe Podcasts. Es vergeht fast kein Tag, wo ich nicht eine meiner Mentorinnen und Mentoren aus den unterschiedlichsten Bereichen wie Persönlichkeitsentwicklung, Ganzheitliche Gesundheit, Online Marketing oder Businessaufbau im Ohr habe. Es ist so ein tolles Medium, weil du es überall hören kannst. Sei es beim Autofahren, beim Wandern, Spazieren gehen oder beim Wäsche machen.
Und so entstand im im Herbst letzten Jahres die Idee, einen eigenen Podcast zu starten. So kann ich meine Sicht auf die Dinge, meine Erfahrungen und Learnings mit anderen teilen und auch mit Expert:innen über Themen, die mich bewegen sprechen. Und das Tolle – auch andere haben was davon. Deshalb erblickte im Oktober 2024 mein Podcast „Hope, Heal & Shine – der Podcast für mehr Self-Empowerment, ganzheitliche Gesundheit und inneres Strahlen“ das Licht der Welt.
Es wird bald wieder neue Folgen geben.

Beratung für Gesundheitsprodukte als Networkmarketerin
Seit April bin ich im Networkmarketing als unabhängige Business Partnerin für Eqology tätig. Nachdem ich schon 3 Jahre gute Erfahrungen mit den Produkten gemachte habe und ich von deren Wirksamkeit und Relevanz für die Förderung und Erhaltung unserer Gesundheit überzeugt bin, habe ich beschlossen, die Produkte von Eqology in mein Angebot mitaufzunehmen.
Für mich auch neu: Beratungen mit Produkten zu machen – online und offline. Wieder ein neuer Schritt aus der Komfortzone und es macht Spaß, Menschen zu mehr Gesundheit, Wohlbefinden und finanzieller Freiheit zu verhelfen – sei es als Produktanwender und/oder Business Partner in meinem zukünftigen Team aus Expert:innen für Gesundheit, an dem ich schon plane und arbeite.


Wofür bin ich besonders dankbar?
Besonders dankbar bin ich für meine wundervolle Familie und Freunde, die in den letzten Jahren immer hinter mir standen und mich in den schwierigen Momenten unterstützt haben. Das ist nicht selbstverständlich.
Ich bin dankbar für unseren wundervollen Sohn. Seit er da ist, gebe ich mir immer wieder einen Schubser, um die Welt durch seine Augen zu sehen und wieder ein Stück mehr kindliche Neugierde in mein Leben zu bringen. Das ist das, was das Leben bunt macht.
Mein Ausblick auf 2025/2026
Was ich anders (besser) mache
Ich bin mit so vielen Ideen in die Selbstständigkeit gestartet und habe mir quasi zu viele Baustellen aufgerissen. Da die Website, dort Content produzieren für Instagram, Facebook, Tik Tok. Dann noch ein 2. Instagram-Kanal für die Eqology-Produkte. Ein Podcast, Youtube-Kanal und ja, tolle Angebote für meine Kunden möchte ich auch ausarbeiten und rausbringen. Zusätzlich noch Kurse bei Mentor:innen, die mich in den verschiedensten Themen des Businessaufbaus unterstützen. Irgendwann war alles wieder zu viel.
Und kürzlich war ich an einem Punkt, wo mir die Klarheit fehlte, in welche Richtung es für mich und meinem Business genau gehen soll. Denn alles, was ich mir in den Kopf gesetzt habe, geht ressourcentechnisch einfach nicht. Zumindest nicht auf gesunde Art und Weise. Denn ich bin Mama und habe noch einen Teilzeitjob.
Deshalb zog ich mich die letzten Wochen wieder etwas zurück, um mir darüber klar zu werden, wie ich das Business für mich führen möchte und worauf ich meinen Fokus lege, sodass ich für meine Kund:innen den bestmöglichen Mehrwert bieten kann – sowohl in der Kommunikation als auch mit meinem Angebot.
Diese Projekte treibe ich an
Ich bin überzeugt, dass unsere Gesundheit und Lebensglück auf 4 Säulen basiert:
- Healthset – unserem physischen Körper: diesen mit ausgewogener, gesunder Ernährung und für dich passender Bewegung als Frau zu unterstützen
- Mindset – der mentalen Gesundheit: mehr Bewusstheit für sich selbst zu entwickeln, wie man tickt und alte Begrenzungen und Muster aus dem Weg räumen, einen gesunden Selbstwert entwickeln und sich selbst vertrauensvoll führen durch alle Höhen und Tiefen des Lebens im Sinne von Self-Leadership
- Heartset – der emotionalen Gesundheit: wieder zu sich selbst zurückzufinden, die leise Stimme der Intuition wahrzunehmen, hineinzuspüren, ob für dich selbst etwas stimmig ist oder nicht und immer mehr den Weg des Herzens zu wählen
- Soulset – in Alignment gehen mit deiner wahren Essenz: dich selbst besser kennenlernen und dein wahres Selbst zum Ausdruck zu bringen.
Diese Säulen vereine ich in meiner Arbeit – mit einer einzigartigen Kombination aus Mentaltraining, Breathwork, Yoga für Frauen und testbasierten, individuellen Nährstoffkonzepten.
Seit April bin ich Business Partnerin des norwegischen Healthy Aging Unternehmens Eqology, das sich auf wissenschaftlich fundierte und testbasierte Gesundheitsprodukte rundum Omega-3, Vitamine und Mineralstoffe sowie Lifestyle-Produkte spezialisiert hat. Hier geht es vor allem darum, die Zellgesundheit zu unterstützen und für sich selbst einen Weg zu finden, die eigenen Gesundheit zu unterstützen.Dieses Thema werde ich vermehrt in meine Arbeit integrieren und möchte Euch auf diese Reise mitnehmen. More to come zu Themen wie stille Entzündungen, Frauengesundheitsthemen und welche Produkte deine Gesundheit unterstützen können.
Und da wir mehr als unser Körper sind, gibt es für mich nicht nur die körperliche Betrachtung von Symptomen, sondern immer ganzheitlich auf der Körper-Geist-Seele-Ebene. Neben der schulmedizinischen Diagnostik und Therapie ist es meiner Meinung nach immer wichtig, sein Thema auch selbst in die Hand zu nehmen und Lösungswege zu finden.
Mit mir zusammen an deiner Seite findest du eine Mutmacherin, Mentorin und Trainerin, die dich ganzheitlich unterstützt: mit einem individuellen Nährstoffkonzept sowie Mind-Body-Work aus Mental- und Achtsamkeitstraining und Feminine Yoga – für mehr Gesundheit, Wohlbefinden und Leichtigkeit durch manchmal schwierige Phasen des Lebens. Vorallem diese Phasen im Leben sind es, die uns wieder zurück zu uns selbst bringen. Wer weiß, wofür eine Erfahrung gut ist im Leben.
So kannst du mit mir 2025 zusammenarbeiten
Ich biete 1:1 Mentorings, Kurse & Webinare für Frauen an, die ihre Gesundheit und persönliches Glück wieder mehr in den Fokus stellen möchten. Alle Themen sind willkommen, aber vor allem für Themen wie: Kinderwunsch, Zyklusgesundheit, Stressmanagement, Selbstfindung, Wechseljahre bis hin zu Krebsdiagnosen.
Wichtig: Meine Arbeit ist kein Ersatz für medizinische Behandlungen und Beratungen. Im Falle von körperlichen oder psychischen Beschwerden konsultiere bitte immer einen Arzt oder Therapeuten. Meine Arbeit versteht sich als wertvolle Ergänzung und Hilfe zur Selbsthilfe.
Schaue einfach auf meiner Website nach, trage dich in meinen Newsletter ein oder folge mir auf Instagram. Da halte ich dich am Laufenden. Bei Interesse, buche gerne ein kostenloses Erstgespräch, damit wir herausfinden, wie ich dich bei deinem Thema unterstützen kann.
Desweiteren biete ich 1:1 Beratungen, Webinare, Vorträge oder private Ölrunden bei dir zu Hause zum Thema Zellgesundheit und testbasierte Nährstoffkonzepte an. Buche dir unverbindlich einen kostenlosen Beratungstermin.
Meine Ziele für 2025/2026
- Zurück zu mir: Ich habe mich in den letzten Monaten so viel im Außen orientiert und versucht umzusetzen, was anscheinend bei anderen funktioniert. Immer wieder habe ich jedoch festgestellt, dass das vielleicht nicht mein Weg ist. Vor allem daran, dass es sich für mich nicht stimmig angefühlt hat. Deshalb werde ich mich bei Entscheidungen wieder mehr auf mein Bauchgefühl verlassen.
- Zurück zur sportlichen Fitness: ein weiteres persönliches Ziel ist nach meiner fast 2-jährigen „Sportpause“ wieder körperlich fitter und kräftiger zu werden. Durch die Chemotherapie und Operationen hatte ich oft nicht die Kraft, Sport zu machen. Ab und zu ein paar Yogaübungen. Sonst war ich nur spazieren. Ich werde mein Bodyweight-Trainingsprogramm, dass ich vor der Geburt meines Sohnes 3-4 x die Woche gemacht habe, wieder aufnehmen. Ich werde wieder mehr Yoga machen, für einen gedehnten, flexiblen Körper und als Tool, wieder vom Kopf in den Körper, vom Denken ins Spüren zu kommen.
- Mehr umsetzen als nachdenken: meinen inneren Perfektionisten challengen und einfach machen. In einem Training hörte ich den Spruch „von N.U.T. (Nicht Unnötig Trödeln) ins TUN kommen. Mehr Projekte umsetzen, den Mut haben, Menschen anzusprechen. Das ist noch ein Gebiet, wo ich mich noch nicht so wohl fühle. Aber es wird.
- Ich mache mir meine Business-Welt noch mehr, so wie sie mir gefällt: im Sinne von der Außenorientierung wieder hin zu dem, was mich ausmacht und was mir auch liegt. Ich muss nicht alles können, sondern ich mache das, womit ich mich wohlfühle. Ich möchte wieder in Verbindung mit meiner Intuition kommen und aus meinem Herzen sprechen und nicht für den Algorythmus schreiben, so wie es von so vielen tagtäglich als das Non-plus-ultra kommuniziert wird. Denn wenn ich das nicht mache, klingen die Worte nicht nach mir und ich bin blockiert und dann geht gar nichts mehr. Das bedeutet, du wirst zukünftig wieder mehr von mir zu lesen bekommen, hier auf diesem Blog. Und auch mein Podcast wird aus dem Dornröschenschlaf aufgeweckt. Ich habe spannende Folgen und auch Interviews mit Expert:innen auf dem Radar. Coming soon!

So viel zu meinen letzten 5 Jahren. Es ist doch ein etwas längerer Artikel geworden, doch es war mir wichtig, mal die Highlights und ein paar meiner Learnings niederzuschreiben, sodass meine Leser:innen besser meinen Weg nachvollziehen können. Ich werde solche Rückblicke nun öfters machen. Auch mir persönlich hilft es, später mal zu sehen, wohin ich mich entwickelt habe und was mich in den Jahren so beschäftigt hat.
Ich wünsche dir viel Gesundheit, Glück und Lebensgenuss!
Deine Bettina
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