Du wurdest durch die Chemotherapie oder Antihormontherapie in den vorgezogenen oder künstlichen Wechsel katapultiert?
Ja, das kenne ich auch. Als ich im September 2023 mit der Chemotherapie startete, hatte ich nach den ersten beiden Chemos mein Periode nochmals für einige Tage sehr stark. Seither ist sie ausgeblieben. Meine aktuellen Hormonwerte (Stand September 2024) sind im Keller und ich hoffe sehr, dass sich das wieder erholt und ich meine Periode wieder zurück bekomme.
Aktuell habe ich es mit Wechseljahresbeschwerden wie Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen, Hitzewallungen, trockener Haut und Schleimhäuten zu tun. Ich hoffe, dass mein Körper bald wieder in seine Balance zurückfindet und ich meine Periode wieder zurückbekomme. Ich bin doch erst 38 Jahre …
Gelenkschmerzen & Co: Wechseljahresbeschwerden bei Krebs
Normalerweise beginnt der Körper eine Frau mit Ende 30 oder Anfang 40 immer weniger Geschlechtshormone wie Östrogen und Progesteron zu bilden, welche für den monatlichen Zyklus nicht mehr ausreichen. Die Frauen befindet sich in einer mehrjährigen hormonellen Umstellung, wo monatliche Blutungen unregelmäßig auftreten. Die letzte Regelblutung haben Frauen meistens mit Anfang/Mitte 50.
Diese Hormonumstellung kann verschiedene Beschwerden verursachen und wirkt sich sowohl auf die Knochen, Haut und Schleimhäute aus und führt zu Schwankungen der Wärmeregulation des Körpers. Die damit einhergehenden Wechselbeschwerden können von Frau zu Frau verschieden intensiv sein. In der Regel gehen sie nach einer gewissen Zeit wieder weg.
Auch Krebstherapien können Frauen vorzeitig in den Wechsel bringen. Eine Antihormontherapie bekommen sehr viele Frauen mit Brustkrebs. Diese Therapie bewirkt einen Östrogenmangel wie bei den natürlichen Wechseljahren und kann mit Beschwerden, die mit jenen in den Wechseljahren vergleichbar sind, einhergehen.
Auch Chemotherapien können eine Frau in den verfrühten Wechsel schicken. Beschwerden wie Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Schlafstörungen, Gelenkschmerzen, Gewichtszunahme oder Scheidentrockenheit können die Lebensqualität und das Wohlbefinden der Frau einschränken.
Um Wechselbeschwerden zu lindern und das Wohlbefinden zu steigern, können Ernährungsumstellungen, Entspannungstechniken, Sport, Yoga und Akupunktur helfen.
Yoga bei Wechselbeschwerden: Yoga wirkt entspannend und belebend
Achtsam gewählte Yogaübungen können unterstützen, das hormonelle Ungleichgewicht in den Wechseljahren auszugleichen und die Gesundheit sowie das mentale und körperliche Wohlbefinden bestmöglich zu unterstützen. Studien bestätigen, dass Yogaübungen und Atemtechniken Hitzewallungen und nächtliche Schweißausbrüche lindern sowie Schlafstörungen und Depressionen minimieren können.
Kräftigende und dynamische Yogaübungen einerseits wirken energetisierend und belebend. Entspannende Yogaübungen wie Restorative Yoga und Meditation anderseits helfen, Körper und Geist zu beruhigen, Stress zu lindern und hormonelle Schwankungen durch Beruhigung des Nerven- und Hormonsystems auszugleichen.
Neben den Vorteilen auf körperliche Ebene, unterstützt Yoga, den Blick nach innen zu wenden. Sich selbst und das Leben mit all den Veränderungen, die die Wechseljahre mit sich bringen, zu akzeptieren und die weise und erfahrene Frau in sich neu zu entdecken und zu entfalten.
Für Frauen in den Wechseljahren gibt es nicht die “One-size-fits-all-Yogapraxis”, sondern die Yogapraxis darf sich ganz individuell an die Bedürfnisse der Frau anpassen und zwar so, wie sie sich gerade heute fühlt und was sie braucht, um sich gut und ausgeglichen zu fühlen.
Fühlt sich die Frau an einem Tag voller Energie, kann sie eine dynamischere, kräftigende Yogapraxis mit Standstellungen und Herzöffnern durchführen. An anderen Tagen wiederum, wo sie sich müde, erschöpft und von anderen Nebenwirkungen geplagt fühlt, empfiehlt sich eine ruhigere Praxis mit Vorbeugen und Umkehrhaltungen, die nährend und entspannend ist. Dabei darf sich die Frau jeden Tag fragen und ihrer Intuition folgen: “Was brauche ich heute? Was tut mir gut?”
Vorallem an stressigen Tagen ist es empfehlenswert, sich Pausen zu gönnen oder eine beruhigende und tiefenentspannende Yoga Nidra Praxis, die sich beruhigend und belebend zugleich auf Körper, Geist und Seele auswirkt.
Du suchst ein Mittel gegen Wechseljahresbeschwerden?
Dann empfehle ich dir, regelmäßig Yoga zu üben. Yoga kann dich dabei unterstützen, Beschwerden wie Gelenkschmerzen, Schlafstörungen oder Hitzewallungen zu lindern.
Nachfolgende Yogasequenz findest du auf meinem Youtube-Kanal. Diese unterstützt dich dabei, Wechselbeschwerden zu lindern, indem Gelenke und Körperpartien sanft mobilisiert werden. Sehr angenehm, vorallem morgens nach dem Aufstehen.
Ich wünsche dir viel Freude damit und freue mich über dein Feedback zur Yogasequenz. Lass mich gerne in den Kommentaren wissen, an welchen Beschwerden du häufig leidest bzw. welche Herausforderungen die Diagnose Brustkrebs für dich mitgebracht hat. So kann ich mir weitere passende Yogaübungen und mentale Techniken überlegen, die dir helfen, dein Wohlbefinden zu steigern und somit mehr Lebensqualität bringen.
Deine Bettina
0 Kommentare