Wie du deine Selbstheilungskräfte aktivieren kannst.

Brustkrebs, Persönlichkeitsentwicklung | 0 Kommentare

Du hast die Diagnose Brustkrebs bekommen und fragst dich, wie du deine Selbstheilungskräfte aktivieren kannst? Im Interview mit Sängerin, Stimmcoach, Autorin, Klangschamanin und Ayurveda-Expertin Ricarda Kinnen spreche ich darüber, wie du deine Heilungschancen selbstbestimmt fördern kannst. Ricarda beschäftigt sich leidenschaftlich mit ganzheitlicher Heilung, Holistic Cancer Coaching sowie Gesang und Stimme als heilende Verbindung von Körper Geist und Seele. 

Vor 5 Jahren hatte Ricarda die Diagnose triple-negativer Brustkrebs bekommen und ist heute krebsfrei. Über ihren Heilungsweg, ihr Wissen und ihre Erfahrung mit Brustkrebs und ganzheitliche Heilungsansätze hat sie einen Brustkrebsratgeber zusammen mit Dr. Jens Wurster geschrieben.

Wie es zur Verbindung von Gesang und Gesundheit kam

Bettina: Liebe Ricarda, herzlichen Willkommen im Hope, Heal & Shine Podcast. Möchtest du dich einmal vorstellen? Wer ist Ricarda Kinnen und was bewegt dich in deinem Leben?

Ricarda: Ich bin 57 Jahre alt und wohne mit meinem Lebensgefährten in der Nähe von München. Ich habe einen erwachsenen Sohn, der jetzt 35 Jahre alt ist und bin sehr glücklich, auch seit fast 2 Jahren Omi zu sein. In meinem ersten Leben bin ich Sängerin und Gesangscoach. Das mache ich seit mittlerweile 30 Jahren.

Im Alter von rund 40 Jahren habe ich eine Ausbildung zur Heilpraktikerin gemacht und habe mich auf Ayurvedamedizin spezialisiert. Medizin und Heilung hat mich schon immer fasziniert. 

Nachdem ich im Jahr 2019 eine Brustkrebsdiagnose bekommen hatte, hat sich in meinem Leben viel gewandelt. Dadurch habe ich eine neue Form für mich gefunden, wie ich Gesang und Gesundheit miteinander verbinden kann. 

Was Krebs verursachen kann

Bettina: Du hattest ja vor 5 Jahren die Diagnose Brustkrebs bekommen. Wie war das damals für dich? 

Ricarda: Ich habe den Tumor in meiner rechten Brust selber ertasten können. Im ersten Moment dachte ich, dass sei das Fibroadenom, welches ich an dieser Stelle auch hatte. Dieses Fibroadenom hatte ich seitdem ich 52 Jahre alt war. Das dürfte gewachsen sein. Ich war dann auch im Wechsel und mit den Hormonen kann das ja mal passieren. Aber irgendwie ist es dann doch relativ schnell gewachsen.

Irgendwann konnte ich auch einen vergrößerten Lymphknoten ertasten. Daraufhin bin ich zu meiner Ärztin gegangen, die mich zur Radiologie überwiesen hat. Dann wurde eine Mammographie gemacht, wo eine Raumforderung festgestellt wurde, die etwas verdächtig aussah. Zur weiteren Abklärung wurde eine Biopsie gemacht, die ergab, dass es sich um triple-negativen Brustkrebs mit einem befallenen Lymphknoten handelt.

Das war ein Schock. Damit habe ich nicht gerechnet, weil ich mich durch die Heilpraktikerausbildung und Ayurvedamedizin ganz gut mit der Ernährung auskenne. Ich habe also weder falsch gegessen, noch gelebt. Aber durch die Diagnose habe ich festgestellt, dass das alleine nicht reicht bzw. der alleinige Auslöser sein kann, um an Krebs oder einer chronischen Krankheit zu erkranken. Es spielen viele Faktoren mit rein, die diese Erkrankung auslösen können wie

  • mentalem und emotionalem Ballast, den man hat
  • wie man lebt und wie glücklich man ist
  • Sinn auch gefunden hat
  • welche Traumen oder Trauer man nicht bewältigt hat.

Das alles kann einen großen Einfluss haben. Und, das können aber auch genau die Heilungsfaktoren sein, um wirklich ganz gesund zu werden. Oder sagen wir mal, zu heilen. Heilen bedeutet ja nicht immer Gesundheit.

 

Krebs: Ursachen in der Psyche?

Bettina: Viele sind ganz erstaunt, wenn sie die Diagnose Krebs bekommen, da sie dachten, sich immer gesund ernährt und gelebt zu haben. Plötzlich kommt diese Diagnose ins Leben. Da kommt man irgendwann an den Punkt, wo man sich fragt: Was kann es jetzt noch sein?

Ricarda: Man muss tiefer schauen. Eigentlich ist es ja ganz logisch. Wir kennen ja psychosomatische Erkrankungen. Das heißt, mein Körper macht ein echtes Symptom, aber der Ursprung ist in der Psyche.

Das war für mich auch wieder so wichtig – der Umkehrschluss bedeutet aber dann auch, dass meine Psyche meinen Körper heilen kann. Wenn sie ihn krank machen kann, kann sie ihn womöglich auch heilen. Das ist der Schlüssel, den man auch in der Hand hat. 

Dass man nicht nur darauf angewiesen ist, von außen Medikamente und Therapien zu bekommen, sondern dass man von innen heilen kann und von innen seine Selbstheilungskräfte aktivieren kann. 

Es ist oft so, dass solch eine Krankheit an einem bestimmten Punkt im Leben passiert – wie so ein Reset:

  • wo man etwas ganz Neues machen wollte
  • oder es hat ein einschneidendes Erlebnis stattgefunden wie zB Traumen, Trauer, Wut, Tod, Krankheit, Scheidung, Trennung

Solche Dinge manifestieren sich im Körper, in den Zellen. Das beeinflusst dein Immunsystem. 

Klar, gute Ernährung ernährt meine Zellen gut. Auch Bewegung ist für meine Zellen und meinen Stoffwechsel gut. Aber meine Gedanken und Emotionen beeinflussen auch mein Immunsystem, meine Hormone, Stoffwechsel und Nervensystem. Dann ist mein Körper im Dauerstress und somit nicht in der Lage, diese Krebszellen zu scannen und auszusortieren.

 

Wenn meine Psyche meinen Körper krank machen kann,
dann kann sie ihn womöglich auch heilen.

Ricarda kinnen

Bettina: Hast du von Beginn an gespürt, warum du die Diagnose bekommen hast?

Ricarda: Nein, das hatte ich nicht. Alle Erkenntnisse, die ich hatte – welche Therapie mache ich und welche nicht, was tut mir gut und was nicht – sind erst auf dem Weg entstanden. Zu Beginn war ich natürlich geschockt: „Was, jetzt? Wieso?“ Danach habe ich begonnen, mich mit der Erkrankung auf medizinischer Ebene auseinander zu setzen:

  • Was bedeutet das jetzt für mich?
  • Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?
  • Was bedeutet „triple-negativ“?

 

Selbstheilungskräfte aktivieren nach der Diagnose Brustkrebs
Ricarda Kinnen und ich im Gespräch

Dann bekam ich von einem Freund, der Krebs hatte, ein Buch über die Simonton-Methode geschenkt. In diesem Buch ging es schon um die psychische Komponente und wie sehr ein einschneidendes Erlebnis im Leben die Emotionen und damit auch dein Immunsystem beeinflussen kann.

Ich bin jetzt einfach mal raus

Nach der Diagnose habe ich alles gecancelt. Ich habe alle Auftritte abgesagt, bin aus den Bands ausgestiegen. Alleine dadurch merkte ich, wie von mir eine Last genommen wurde. Das war einerseits verrückt, weil ich diese heftige Diagnose hatte und auf der anderen Seite spürte ich eine Entspannung, weil ich zu allem, was mir jetzt zu viel war, Nein sagen konnte  – und zwar:

  • ohne es zu begründen
  • ohne mich zu erklären
  • ohne mich schlecht zu fühlen

Weil ich hatte die ultimative „Nein-Karte“. Das hat mir zu denken gegeben: „Was habe ich bisher in meinem Leben gelebt, was du eigentlich gar nicht mehr machen wolltest oder nur die Erwartungen der anderen erfüllt hast?“ In vielen Dingen hatte ich das Gefühl, dass nicht ich mein Leben gelebt habe, sondern es wurde irgendwie gelebt. Ich habe die Erwartungen der anderen erfüllt und habe gar nicht gemerkt, was ich eigentlich möchte.

 

In vielen Dingen hatte ich das Gefühl, dass nicht ich mein Leben gelebt habe, sondern es wurde irgendwie gelebt.

Ricarda kinnen

So hat das alles angefangen. Ich schaute mir an, was bei mir in den letzten Jahren emotional los war. Ich war von Anfang an bei einer Psychoonkologin und habe viel aufgearbeitet. Ich hatte mit den Visualisierungen nach Simonton begonnen. Die war zwar vom Ablauf her nicht so, wie es für mich passte und habe es dann für mich adaptiert.

Selbstbestimmte Entscheidung treffen

Das war auch eine wichtige Erkenntnis: In den Dingen, die ich für mich tue, gibt es kein 0-8-15-Schema. Es ist wichtig, in allem immer wieder zu überprüfen:

  • Ist das das Richtige für mich? die richtige Art und Weise?
  • Der richtige Mensch? Der richtige Arzt?
  • die richtige Therapie – egal ob Schulmedizin oder alternativ

Immer wieder überprüfen: Fühlt sich das gut an? Glaube ich daran? Weiß ich genug darüber?

Bettina: Es geht auch viel um Vertrauen. Nach so einer Diagnose fragt man sich vielleicht: Ist mein Leben oder mein Körper gegen mich? Man hofft, dass einem durch die Therapie von außen geholfen wird. Um selbstbestimmte Entscheidungen treffen zu können, muss man in das Vertrauen zu sich selbst kommen.

Ricarda: Ich glaube, dass es hier kein richtig oder falsch gibt. Du triffst eine Entscheidung. Deine Entscheidung. Eine Garantie gibt es sowieso für nichts. Es hängt von vielen Dingen ab. Anfangs habe ich mich entschieden, mit der Schulmedizin zu starten, begleitet von der Komplementärmedizin.

Parallel dazu stelle ich meine Ernährung um und mache vieles, um die Chemo zu unterstützen. Gleichzeitig widme ich mich meinen Emotionen und gehe zur Psychoonkologin und widme mich meinem Geist und meiner Seele. Ich begann zu meditieren  und visualisieren. Welchen Weg ich nach und nach gehe, habe ich recherchiert. So bin ich losgegangen und dann habe ich gesehen, was für mich funktioniert und was nicht.

Auf meinem Weg habe ich gemerkt, dass der Teil der Schulmedizin raus ging. Dass ich den Weg der Leitlinien nicht bis zum Ende gehe. Und der emotionale und spirituelle Teil wird größer, weil ich merkte, dass ich hier die meiste Kraft rausholen kann und dies am besten meine Angst bekämpft. Weil du in den Körper gehst und dich mit dir selbst beschäftigst.

Der Tumor war nicht mein Feind

Bettina: Du hattest ja auch eine Chemotherapie. Warum hast du deinem Tumor und dem Portkatheter einen Namen gegeben? Was war die Intention dahinter?

Ricarda: Die Idee war, dass das ein Teil von meinem Körper ist und ich nicht als Feind sehen möchte. Das ist ein Teil meines Körpers, der aus der Reihe tanzt. Das hatte auch einen Grund und einen Sinn. So, als ob mir mein Körper was sagen will: „Stopp. So geht es nicht weiter.“

Durch meine Visualisierungen und Körperreisen war ich in Kommunikation mit dem Tumor. Da habe ich ihm auch einen niedlichen Namen gegeben: Lumpi. Bei meiner ersten Visualisierung war mein Tumor eine riesige und ganz dunkle Höhle. Durch die Visualisierungen hatte sich der Tumor verändert, verkleinert und sich irgendwann in einen Amethysten verwandelt.

 

In meinen Visualisierungen habe ich aktiv
an meiner Heilung und Transformation gearbeitet.

Ricarda kinnen

Ich wollte diesen Lumpi transformieren, sodass er sich wieder in gute Zellen umwandelt oder sich auflöst. Das nahm mir auch den Schrecken.

Ein erstaunliches Ergebnis

Ich hatte nur 2 Chemozyklen gemacht. Die 1. Chemo habe ich noch relativ gut vertragen. Bei der 2.Chemo ging es mir schon schlechter. Während dieser Zeit habe ich viel zusätzlich gemacht:

  • Umstellung der Ernährung
  • Chemofasten
  • natürliche Chemomittel
  • 20-30 min Spazieren
  • täglich visualisiert und meditiert

Ich hatte ein erstaunliches Ergebnis. Der Tumor war schon um 80% geschrumpft. Danach entschied ich mich, eine Pause zu machen und ließ Kurkuma-Infusionen machen. Ich wusste, dass der Tumor gut darauf ansprechen würde, da ich davor einen Test machen hab lassen. Der Tumor ist weiter und weiter geschrumpft. Es waren nur noch 5 mm übrig. Nach diesem positiven Ergebnis, entschied ich mich, mit der Chemo nicht weiter zu machen, weil das mein Körper nicht packt. Das ist sehr unterschiedlich von Frau zu Frau.

Danach hatte ich die Operation, um mich von der Tumorlast zu befreien. Ich machte anschließend naturheilkundlich weiter. Ja und neben der Ernährung ist es wichtig, einfach glücklich zu sein.

Bettina: Man darf sich schon mal was gönnen. Denn wenn hinter der gesunden Ernährung immer eine Angst steht, kann das ja auch nicht gesund sein. 

Ricarda: Ich bin kein Freund von Dogmen. Es gibt viele Ernährungsweisen bei Krebs, die vieles gemeinsam haben oder sich auch widersprechen. Die haben ihre Berechtigung – ob das Gerson, Budwig ist. Doch ich mag mich nicht einem Dogma verschreiben oder mein Körper verträgt es nicht. Das weiß ich aus der Ayurvedalehre: Nicht jeder Körper verträgt Keto. Nicht jeder Körper verträgt Rohkost

Ich muss auf mich und meinen Körper schauen:

  • Was tut mir gut? Was nährt mich?
  • Was nährt mich auch sonst – welche Gedanken, Menschen, Beschäftigungen?

Damit ich mich einfach entspannt und energiereich fühle. Wenn ich etwas mache, wo ich sehr viel Freude dran hab, dann habe ich auch viel Energie. Wenn ich aber was mache, das zwar nicht viel Arbeit ist, mich aber geschlaucht fühle. Oder ein Treffen mit einem Menschen, wo ich mich ausgelaugt fühle – dann weiß ich schon, da stimmt was nicht. 

Ich denke, dass das die Zukunft der Krebsmedizin ist: Es muss individueller werden.

 

Brustkrebsratgeber: Diagnose Brustkrebs – selbstbestimmt die Heilungschancen fördern

Bettina: Du hast ja ein Buch zum Thema Brustkrebs geschrieben. Wie kam es dazu?

Ricarda: Ich hatte von Anfang an viel recherchiert:

  • Was kann ich schulmedizinisch tun?
  • Welche Alternativen habe ich?
  • Welche Ernährung?
  • Was kann mich unterstützen?

Ich habe alles gesammelt. Dann kam eine Freundin, die in einem Verlag arbeitet, und fragte mich: „Magst du nicht ein Buch schreiben? Schreib‘ doch mal ein Exposé und frag doch auch den Dr. Wurster, ob er als Co-Autor mit dabei ist.“ Ein Buch wollte ich schon immer schreiben – ein Kindheitstraum von mir.

In dieser Zeit habe ich viele andere Bücher gelesen – medizinische Krebsbücher und von Krebs Betroffenen. So kristallisierten sich für mich die Ratgeberstationen heraus, die ich gerne in dem Buch hätte:

  • Meine persönliche Brustkrebsreise
  • Schulmedizinische Therapien mit Vor- und Nachteilen
  • Komplementäre Medizin (Homöopathie, Ernährungsmedizin u.a. Ayurveda, TCM, Phytotherapie
  • Body-Mind-Soul-Medizin – der Zusammenhang zwischen Körper, Geist und Seele

Ich habe viele Informationen aufgelistet, mit Tipps und Methoden, die ich gemacht habe und meine persönlichen Erfahrungen.

Dieses Buch ist für jemanden, der die Diagnose Brustkrebs bekommen hat. Es ist ein Ratgeber mit vielfältigen Wegen, egal auf welcher Station der Heilungsreise man gerade ist.

 

Diagnose Brustkrebs - Selbstheilungskräfte aktivieren
Brustkrebsratgeber: Diagnose Brustkrebs. Selbstbestimmt die Heilungschancen fördern I Ricarda Kinnen

Raus aus der Angst. Rein in die Selbstwirksamkeit.

Es ist wichtig, sich damit  zu beschäftigt – sei es mit der natürlichen Medizin oder Mentaltechniken. Wenn man sich damit beschäftigt, ist man aus diesem „Krankheits-Ding“ raus, weil man sich mit dem auseinandersetzt, was nach vorne, in die Zukunft geht.  Wenn man sich mit dem beschäftigt, was nach vorne geht, was in die Zukunft geht, was ich für meinen Körper tun kann. 

Das alleine mindert viele Ängste – sich damit zu beschäftigen:

  • Da gibt es noch eine Möglichkeit
  • Das kann ich machen
  • Ich bin nicht abhängig davon, dass ich diese Spritze oder jenes Medikament bekomme.
  • Ich selbst kann das machen. Ich bin kompetent. Ich habe das in der Hand

Das hat für mich viele Ängste gemindert. Weil ich mich selbst gespürt habe und meine Selbstwirksamkeit.

Bettina: Angst ist eine der größten Emotionen bei dieser Erfahrung. Die Schulmedizin, die Komplementärmedizin, aber auch unsere innere Heilerin, unser innerer Arzt – wie auch immer man das bezeichnet – die hat eine große Kraft. Diese Heilkraft dürfen wir fördern, damit sie auch für uns arbeitet.

Ricarda: Das ist eine große Kraft, die jeder von uns hat. Diese Selbstheilungskraft wirkt bei allem, egal welche Medizin du von außen nimmst. Sonst würde es ja keinen Placebo- oder Nocebo-Effekt geben. Der Geist hat so viel Einfluss. Unsere Welt findet im Hirn und im Herz statt. Was fühle ich und was denke ich? Das ist meine Realität. 

Heilung erfolgt im Ruhemodus

Ist mein Körper überhaupt in der Lage, sich auszuruhen und reparieren zu können? Denn wenn er nur im Stress ist und Stresshormone ausgeschüttet werden, dann kommt er nicht dazu, auszuruhen und zu reparieren. Das ist aber die Phase, wo er Zellen repariert und aussortieren kann, die nicht passend sind.

Heutzutage sind wir Menschen ständig im Stress – zB im Beruf. Wir müssen was leisten und müssen immer fit und erreichbar sein. Wir müssen immer alles schaffen und stark sein. Das ist eine riesengroße Anforderung an unser Leben. Wir haben keine Zeit, nichts zu tun – einfach nur zu sein.

Selbstheilung mit Gesang

Das war für mich die Kurve – Was hat denn Gesang mit Gesundheit zu tun? Denn Gesang beeinflusst das vegetative Nervensystem. Singen hat Einfluss auf den gesamten Körper: 

  • Ich atme viel tiefer
  • Herz-Kreislauf-System und Verdauung wird angeregt
  • der Vagusnerv wird durch die Vibration angeregt

Alleine wenn ich singe, wird mein Nervensystem beruhigt und ich komme in einen entspannten Zustand. Die Frequenzen, die in meinem Körper entstehen, werden durch das Gehirn an alle Organe verteilt. Unser Körper, unsere Welt besteht aus Frequenzen, aus Energie. Wenn man singt, werden Entspannungshormone wie Oxytocin ausgeschüttet. Wenn man singt, hat man ein anderes Körpergefühl.

Mein Körper gibt meiner Seele einen Ausdruck, indem ich einen Ton fabriziere. Singen ist stark mit Emotionen verknüpft. Beim Singen bin ich ganz nah an meinen Emotionen. Das steigert das Selbstbewusstsein und den Selbstausdruck – auf mentaler und psychischer Ebene.

Das ist ein wunderbares Selbstheilungstool, das man immer dabei hat.

Bettina: Du arbeitest mit Frauen, die eine Brustkrebsdiagnose bekommen haben. Was bietest du genau an und was ist deine Intention dahinter? 

Ricarda: Ich biete unterschiedliche Sachen an. Einerseits Körperreisen, eine geführte Imagination, wo ich mit Stimme oder Klang zunächst in die Entspannung führe. Anschließend machen die Patient:innen ihre Körperreise und erzählen mir, was sie sehen. Wir schauen dann, wie man Lösungen finden kann. 

Dann habe ich ein Konzept erstellt, das sich „Spirit Healing Voice“ nennt. Da singe ich mit den Patient:innen zusammen:

  • Wir machen viele Atemübungen oder verbinden uns mit den Energiezentren (Chakren).
  • Wir tönen und lassen unsere Stimme raus. Wir geben unserer inneren Welt Ausdruck. 
  • Wir singen Mantren zusammen oder kreieren ein Mantra für die Patientin
  • Wir kreieren Affirmationen für bestimmte Körperbereiche und singe diese Affirmationen. Das ist noch viel kraftvoller ist als diese nur zu sagen. 

Alles was ich fühle, lege ich in meine Stimme und gebe es nach außen ab. Durch die Trauer, Wut oder Tränen oder was auch immer hoch kommt, kann man hindurchgehen und weitersingen. Dadurch kann sich selbst beruhigen. 

Unser Gehirn ist ein musikalisches Organ, das diese Frequenzen aufnimmt. Dann können wir dem, was in uns ist, Ausdruck geben. Deswegen sind wir auch so fasziniert von Sängerinnen und Sängern, weil sie sich durch ihre Stimme ausdrücken. 

Bettina: Wenn eine Frau die Diagnose Brustkrebs bekommt, welche Tipps würdest du einer Frau geben, die vor dieser Herausforderung steht?

Ricarda: Der 1. Tipp wäre: Hol dir mindestens eine Zweitmeinung ein, wenn nicht sogar eine Drittmeinung. Hol dir so viele Informationen wie möglich: 

  • welche Brustkrebsart du hast
  • welche Therapiemöglichkeiten es gibt

2. Tipp: Versuche, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten zB über Bücher oder Social Media, die diese Reise schon mal gemacht haben und du dir Informationen, Tipps und Rat holen kannst.

3. Tipp: Sammle Informationen und überlege, welche Möglichkeiten du hast. Was spricht dich an? Was brauchst du selbst für deine Sicherheit? Jede Patientin braucht den individuellen Weg für sich. Spüre in dich hinein und lerne, auf deine Intuition, dein Bauchgefühl zu hören. Lass dich nicht drängen zu Entscheidungen. Schau, was für dich passt und woran du glaubst.

Wenn du diese Chemotherapie als Sicherheit brauchst, dann mache sie. Wenn du eine Abneigung hast, dann ist das vielleicht nicht der Baustein, der dabei ist. 

Einen individuellen Weg zu gehen, ist kein leichter, weil man auf Gegenwehr stößt und weil man Wissen braucht. Es ist wichtig, sich umfassend zu informieren und verschiedene Meinungen einzuholen. Immer wieder reinspüren.

 

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Mehr Informationen

Über Ricarda Kinnen

Ricarda Kinnen ist Sängerin, Stimmcoach, Autorin, Klangschamanin und Ayurveda medical. Ihre Leidenschaft gilt den Themen ganzheitliche Heilung, Holistic Cancer Coaching und Stimme und Gesang als natürliche, heilende Verbindung von Körper, Geist und Seele. Dazu hat sie ihr Konzept Heilkraft Stimme entwickelt: „SpiritHealingVoice“.

Mit Dr. Jens Wurster schrieb sie das Ratgeberbuch „Diagnose Brustkrebs. Selbstbestimmt die Heilungschancen fördern“. Hierin beschreibt Ricarda sowohl ihre eigene ganzheitliche Brustkrebsreise als auch, neben Schulmedizin, die Möglichkeiten der Ernährungsmedizin, Pflanzenheilkunde sowie die Bedeutung von Mentaltraining und Spiritualität auf dem Weg zu Heilung und Transformation.

  • Website: https://www.ricardakinnen.de
  • Instagram: https://www.instagram.com/happy.free.me/
  • Buch: Ricarda Kinnen & Dr. med Jens Wurster: „Diagnose Brustkrebs – Selbstbestimmt die Heilungschancen fördern“. Hier erhältlich: https://bit.ly/ricarda-kinnen-buch

 


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Bettina Nußdorfer - Mindset Mentorin und Yogalehrerin für Frauen in der Mitte und Blüte des Lebens mit und nach Brustkrebs

Hey, ich bin Bettina und als Resilienztrainerin und Yogalehrerin für ganzheitliche Frauengesundheit unterstütze ich Frauen, aus dem Stresshamsterrad auszusteigen, um wieder zurück in ihre Balance und zu sich selbst zu finden – für ein achtsames, gesünderes und herzerfülltes Frausein.